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meiner Berliner Haft sicherlich mehrere Hundert erlebt hatte, waren inzwischen schon nach Ravensbrück abgeschoben. Manche hatten in der Zwischenzeit auch einige Monate oder ein Jahr in einem anderen Himm­ler- Institut abgesessen! Nun gehörte ich auch zu den Unglücklichen, denen bis Kriegsende das K.Z. zugedacht war.

IX. Konzentrationslager Ravensbrück ( Mecklenburg ).

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Die Welt versank hinter mir, als ich am 6. 8. 1943 durch das schwere eiserne Tor einmarschierte. Die Strapazen waren riesengroß, allein schon das täglich viele Stunden in Anspruch nehmende Appellstehen in der frischen Luft, an die man ja gar nicht mehr gewöhnt war, dann aber vor allem die schwere körperliche Arbeit, die viele gar nicht kannten, dazu das unzureichende Essen und die drückende Aussichtslosigkeit. Der Gedanke, in der Masse zu versinken, ist das Allerschlimmste für den innerlich wachen Menschen, der seine Aufgabe darin sieht, Leben aufzubauen, die Verwahrlosung und Entartung der Menschheit zur Masse verhüten zu helfen.

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Ich hatte den ernsten Willen durchzuhalten, um mein Lebenswerk voll­bringen zu können, nämlich Klarheit zu schaffen über die Irrwege der Sozialpolitik und Erziehung, wie über die notwendige künftige Entwick­lung. Ich fühlte die Verantwortung vor dem Ewigen Richter, und er sprach zu mir durch mein Gewissen und durch ungezählte Gedichte, die ich intuitiv sowohl in Berlin während der Einzelhaft, wie im K.Z. verfaßte. Wir wachsen hinaus über Raum und Zeit, denn uns trägt der Rhythmus der Ewigkeit", hieß es in dem Sylvestergedicht 1943. Die ersten 4 Wochen verbrachte ich im Zugangsblock 11 bei der oben erwähnten Blockältesten ,, Hansi", die uns mit Stockhieben und Kalt­wassergüssen beglückte, wenn beim Essenausteilen oder im Schlafsaal oder gar beim Zählappell nicht völlige Ruhe herrschte. Tagsüber mußten wir Wege ausbessern, Sand schaufeln, Kohle abfahren usw. In dieser ersten Zeit wurde man wöchentlich mehrmals zu den Amtsstellen geführt, um die Formalitäten zu erledigen, ärztliche und sonstige Prüfungen, Arbeitseinsatz usw. über sich ergehen zu lassen. Ich wurde den Strickern zugeteilt und kam für 5 Monate nach dem deutschen Block 14.

Das Lager umfaßte einige 20 Wohnblocks, dazu etwa 9 Krankenblocks ( ,, Revier" genannt) und zahlreiche Wirtschaftsblocks: sowohl Selbst­versorgerbetriebe( 2 große Küchen, Wäscherei, Bad, Brot- und Vor­ratskammern, Effekten-, Kleider-, Schuhkammern usw.), als auch Wirt­

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