der Börsenspekulanten auf Baisse spekulierend im rechten Augenblick glaubtenumsteigen zu können und hofften, dann, nach dem nächstenUmschwung, in der anderen Waagschale sitzend, wiederum zu den Ausschlaggebenden zu gehören und wei- terhin das Fett abschöpfen zu können. DerKrieg bis zum letzten Mann war für diese Vabanquespieler eine Börsenspekulation, die notwendig war, um nach dem Zusammenbruch die Konkurs- masse billig ramschen zu können. Daß es so weit gehen würde, hatten sie natürlich selbst nicht erwartet. IndessenDie ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.

Mit diesem Argument habe ich schon im Jahre 1940 gearbeitet und die mir zugänglichen Amtsstellen aufmerksam machen wollen, z.B. den Präsidenten der Studiengesellschaft für Bäuerliche Rechts- und Wirtschaftsfragen, Dr. Merckel, der mich 1940 mit einer großen Forschungsarbeit über die bäuerliche Ernährungsweise beauftragt hatte. Als ich ihm an Hand konkreter Beispiele klar zu machen suchte, daß die ganze Studiengesellschaft und vor allem auchpro- minente Pg.s auf die Vermassung hinsteuerten, anstatt ihr zu wehren, da drohte er mir mit Gestapo und K.Z., und ich verlor meine Stellung.{

Es war tatsächlich so, daß viele an sich aufrichtige und intelli- gente Deutsche den Hitlerkurs stützten, weil sie ihn für eine deut- sche Sache hielten. Daß es unter Mißbrauh deutschen Gedan- kengutes und wertvoller deutscher Schaffenskraft in Wirklich- keit der Raubzug einer machtgierigen Verschwörerbande war, die das internationale Börsenkapital nur deshalb bekämpfte, weil sie selber das Geschäft machen wollte, ist vielen heute noch nicht klar. Die Gegner aber hatten das längst begriffen, so auch viele der politisch überständigen Frauen in Zelle 17.

Es wäre gar nicht schwer, die Menschheit vor weiteren solchen Katastrophen zu bewahren, wenn Hand in Hand mit einer auf- richtigen Glaubensvertiefung eine soziologische Schulung abso- lutes Verständnis und Klarheit in den FragenMachtliebe oder Liebesmacht? herstellte. Das wäre gleichbedeutend mit einer Er- neuerung der Volkserziehung in allen Lagern, ganz besonders auch im Hinblick auf die Frau.

Zeitweilig hatten wir große Sängerinnen bei uns in der Zelle. Vor dem Einschlafen sangen wir meistens noch Lieder in allen Sprachen.

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