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,, Das sind ja GPU.- Methoden!" Am nächsten Tage war Fräulein Wa( chenfeld frei. Ich erzählte es dem Kommissar Klude, der es mir bestätigte und hinzufügte: ,, Wenn sich für Sie jemand einsetzt, kommen Sie auch frei!" Dem Zufall also war man ausgesetzt! Meine Angehörigen hätten da ohne Beziehungen gar nichts durchsetzen können, sondern wären höchstens Gefahr gelaufen, selber eingesperrt zu werden, was so vielen Angehörigen widerfuhr, die sich eine Kritik erlaubten. Wenn meine Geschwister von weit her gereist kamen, um mich zu besuchen, wurde mir vorher mitgeteilt, die Unterredung werde sofort abgebrochen werden, wenn ich nur ein Wort über meine politische Angelegenheit verlauten lieẞe. Man fühlte sich in jeder Hinsicht wie auf die Folter gespannt.
Zelle
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Furchtbar war es, die Verzweiflungsausbrüche der anderen miterleben zu müssen. Doch verstanden es manche wunderbar, durch wirkliche Darbietungen die bedrückten Gemüter aufzurichten. Zwei aus unserer Janina und Hilde hatten sich, um dem zermürbenden Nichtstun zu entgehen, als Kalfaktor gemeldet. Es gab dabei reichlich Möglichkeit, Essen zu schieben und Briefe herauszuschmuggeln. Die Moral schrie zum Himmel. Dafür sorgten schon die zum Teil sehr ordinären und bestechlichen Hilfswachtmeisterinnen. ,, Mein Mann ist ein Teppichhändler, ich könnte Ihnen einen echten Perser verschaffen, wenn Sie etwas für mich tun würden", flüsterte die Kalfaktorin Hilde jeder Wachtmeisterin in die Ohren. Schließlich gelang es ihr auch, mit Hilfe ihrer Teppiche trreizukommen. Ähnlichen Erfolg hatte auch ihre Freundin Else, eine Kabarettspielerin, für die sich der Adjutant vom Reichspressechef Dietrich, ein junger Pg. Lorenz, der bei ihrer Mutter gewohnt hatte, einsetzte, sodaß sie nicht wie wir anderen bis Kriegsende, sondern nur befristet für 3 Monate ins K.Z. kam und dort wahre Orgien ihrer Kunst feierte. Sie erzählte, der junge Pg. Lorenz arbeite buchstäblich Tag und Nacht, er habe viel persönlich beim Führer zu tun, aber er sei nicht etwa für Hitler, sondern er hasse ihn ,,, wie die alle!" ,, Wofür arbeitet er dann also?" fragte eine. ,, Für den Kommunismus natürlich!", antwortete eine Kommunistin ,,, wofür denn auch sonst?".
Sowohl der im Anfang erstaunliche Erfolg Hitlers , als auch das spätere Umschlagen in die Katastrophe, erklärt sich zum großen Teil daraus, daß viele ausgesprochene Gegner die Bewegung stützten, weil sie im Augenblick dadurch profitierten oder gar viel teuflischer ist weil sie das Ende voraussahen und nach Art
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