wiedertraf.( Die Familiennamen weiß ich nicht mehr, wir nannten uns nur mit Vornamen!) Sie hatten zuerst den Bolschewismus und dann den Nationalsozialismus in der Ukraine erlebt. Sie waren dadurch politisch derart gereift und charakterlich so selbständig geworden, daß man ihnen jede Verantwortung hätte übertragen können. Die Maßnahmen zur Ju­denvernichtung, sagten sie, würden zur Vernichtung von mindestens der zehnfachen Zahl an Deutschen führen. Aus der Goebbels 'schen Pro­paganda sei ja auch herauszuhören, daß man damit rechne, und jeder denkende Mensch fühle, daß Goebbels falsche Schlüsse ziehe, wenn er das deutsche Volk auffordere, alle andern Völker zu bekämpfen, um das ,, jüdische" System der Völkerauflösung zu beseitigen. Niemand wirke zersetzender als er; wenn der Zwang aufhöre, werde man das erkennen. ,, Hitler hatte den Sieg errungen, ehe er anfing, zu rüsten. Als er damit begann, hatte er schon verloren!", sagte eine Französin. ,, Der Krieg tist nur ein Vorwand, um den Bolschewismus herbeizuführen", erklärte Klara Lönnies- Schlossmann, die mit ihrer ,, Muttergeistlehre" eine Art von profanem Madonnenkult einführen wollte und wegen ihrer frauenrechtlerischen Bestrebungen vom Amt Rosenberg belangt worden war. Sie saß schon das zweite Mal. Bissiger Galgenhumor sprach aus ihren Spottversen, wie: ,, Ein jeder muß zum Alex, das steht im Schwarzen Corps, und kommt er nicht zum Alex, so liegt gewiß was vor..." Frau Nielebock, eine herzensgute, hilfsbereite ,, Mutti", so wurde sie all­gemein genannt, war mit ihrer ganzen Verwandtschaft und Bekanntschaft eingesperrt: Bruder, Schwester, Schwägerin usw. Sie hatten Fallschirm­springer beherbergt, die mit kommunistischem Propagandamaterial und gefälschtem Geld aus Rußland gekommen waren. Frau Nielebock hatte es ihrem Bruder zuliebe getan, zu dem sie aufschaute. Jetzt grollte sie dem Bruder. Verzweifelt rief sie aus, was denn die Politik überhaupt solle! Wenn jedermann seine Arbeit verrichte und die Verwaltung sauber sei, brauche es doch überhaupt keine Politik zu geben, Politik gehe gegen die Natur! Sie selbst habe sich um Politik nie gekümmert und sei gut dabei gefahren. Jedenfalls sei in ihrer Familie alles geordnet gewesen und ' sie hätten keine Not gehabt. Die Fallschirmspringer habe sie gar nicht aus politischen Gründen, sondern aus Menschlichkeit bei sich aufgenom­men, da sie gewohnt sei, jedem zu helfen, der sich an sie wende; ganz besonders ihrem Bruder habe sie nie eine Bitte abgeschlagen.

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Aus den gleichen mütterlichen Motiven und einem oft unbegrenz­ten Vertrauen gegenüber dem Vater, Bruder, Mann, Freund pflegen

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