der Arbeiterschaft und des Volkes zu verteidigen und Ne sind stolz auf diese Tradition. Heute sur das mehr denn je, weil das reaktionäre Trustkapital durch Hitler in Deutschland uneingeschränkt herrscht, die Reichsten der Reichen, die Rüstungsindu- striellen Krupp, Thyssen, Siemens, an der Wasserkante Blohm, Haniel, die Aktionäre der Hapag, des Lloyd und andere! heißt es in einem Kampfprogramm der Hamburger Werftarbeiter. Eine Gruppe Arbeiter der Belegschaft von Blohm& Voß verteilt Flugblätter auf dem: Werft- gelände. In dem Flugblatt heißt es:

Kollegen!

Früher war es zwar einfacher, für unsere Forderungen zu kämp- fen. Wir waren gewerkschaftlich organisiert. Wir hatten Einfluß auf die Gestaltung der Tarifverträge. Durch die Betriebsräte und die Betriebs- vertrauensleute hatten wir, gestützt auf die Arbeitsgesetzgebung und die Tarifverträge eine unmittelbare Interessenvertretung im Betriebe, und die mächtige Waffe des Streiks verschaffte unseren Forderungen Nach- druck, wenn wir uns einig waren!

Wo ein Willeist, dort ist aber auch heute ein Weg! Heute sind wir alle Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront ; die Tarifordnung bestimmt der Treuhänder der Arbeit; der Vertrauensrat soll zwischen uns und dem Betriebsführer vermitteln. Es ist klar, wir können heute nicht auf die alte Art kämpfen. Aber gerade darum müssen wir alten Gewerkschafter uns einig sein, um gemeinsam neue Wege zur Durchsetzung unserer For- derungen, die den heutigen Verhältnissen angepaßt sind, ausfindig zu machen und neue Kampfesmethoden anzuwenden. Das setzt voraus, daß wir die heutige Arbeitsgesetzgebung das Gesetz zur Ordnung der na- tionalen Arbeit ebenso gut kennen und anzuwenden verstehen, wie früher das Betriebsrätegesetz, daß wir die Tarifordnung ebenso bis zum letzten ausnützen, wie früher den Tarifvertrag.

Dr. Ley versprach unsgerechten Lohn und, so betonte er später, vermehrte Leistung bedingt Erhöhung der Löhne. Gauleiter Kaufmann erklärte,daß einer Lohnerhöhung nichts im Wege steht. Gauobmann Habedank fordertedie Arbeitsbedingungen müssen vernünftiger und die Entlohnung gerecht sein, während die Tagespresse oft schrieb:Höherer Lohn ist gerechter Lohn undmehr Achtung für den Vertrauensrat von Seiten der Betriebsführung.

Wer sollte uns wohl hindern können, wenn wir uns gestützt auf geeignete Paragraphen der heutigen Arbeitsgesetzgebung und unter Be- rufung auf die Versprechungen der Naziführer mit unseren Forde- rungen an den Vertrauensrat, an die Betriebsobleute, an die Amts- und Jugendwalter wenden und damit auf die Erfüllung dieser Versprechun- gen dringen? Es sind doch Arbeiter, Kollegen von uns, die heute als Ver- trauensräte, Betriebsobleute, Amts- und Jugendwalter sogar gesetzlich verpflichtet sind, zwischen uns und dem Betriebsführer zu vermitteln!

Auch als Mitglieder der DAF haben wir ja nicht nur Pflichten über- nommen, sondern wir haben auch Rechte zu beanspruchen, wie das klar

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