zufangen“ sei. Drei Minuten später hatte man Fiete Schulze die
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A mit dem Leben zu büßen. Der gegen ihn eröffnete Prozeß im Frühjahr ihnen. 1935 trug von Anbeginn dann auch diese Kennzeichen. In der Wieder- , den gabe der Prozeßberichte‘ benahm sich der Berichterstatter des„Ham- arrorS kurger Anzeiger“ am skrupellosesten. Dieser, der der Hamburger Öffent-
lichkeit als ein Dr. Uhu bekannt war, hatte bei der Gleichschaltung des„Hamburger Anzeiger“ nicht vergessen, sein Hemd zu wechseln und schrieb fortan unter dem Signum„Dr. Sch.“, unter dem diesem Pressemolch auch noch 1945 Gelegenheit gegeben war, in dem von der britischen Besatzungsmacht herausgegebenen Blatt zu schreiben, diesmal natürlich wiederum nach dem Wechsel seines übelriechenden Hemdes.
Bei aller Verdrehung und Verleumdung mußte das Blatt dieses Soldschreibers zugeben:
„Im übrigen verteidigt sich Schulze nicht nur gerissen, sondern
auch mit dem deutlich erkennbaren Bemühen nach Höflichkeit
und mit einem’ gewissen geistigen Niveau.“
Natürlich stach der Geist Fiete Schulzes recht stark ab von dem „gewissen geistigen Niveau“ eines Dr. Schuster. Als dem Angeklagten vorgehalten wurde, daß er seine Tochter zu einer„‚waschechten Kommunistin“ erziehe, antwortete er:„Ich bekenne, daß ich diese Absicht hatte, und so lange ich lebe, diese Absicht haben werde.“ Ein Aufgebot von Zeugen aus dem Lumpenproletariat, von> gekauften Subjekten und meineidigen Gestapobeam-\ ten zur Unterstützung der faschistischen Anklage war kennzeichnend während des ganzen Prozesses. In diesem Sinne steigerte der Staatsanwalt Dr. Steg- 1 mann, ein gewissenloser Henker in Person, seine Hetze. Einmal zitierte er den bauernfeindlichen re- "aktionären Luther aus dem Jahre 1525:
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„Darum soll hier gestochen werden, wie
man einen tollen Hund totstechen muß. So
= soll die Obrigkeit mit gutem Gewissen drein- schlagen, soweit sie eine Ader rühren kann. Besser jetzt Blut vergießen, denn sonst beten!“
Das entsprach dem„Geist der Zeit“, wie er durch das„Dritte Reich “ erzeugt wurde. Nachdem in wochen- langen Verhandlungen der aufrechte Angeklagte immer noch nicht in die Knie gesunken war, ja der Angeklagte den Gerichtssaal zum Forum des Klägers gegen das blutbefleckte Regime
ii umgewandelt hatte, war der Staatsanwalt derartig aufgebracht, daß er| ulze: hinausschrie:|
4„Er ist ein Mann, den man bekämpfen muß und den man, wenn| rgab E man ihn bezwungen hat, vernichten muß. Der Angeklagte weiß,| 2 daß das Beil des Henkers in seinem Nacken blitzen wird!“.|


