Politisch Rückständige in der Arbeiterbewegung glaubten zu jener Zeit, ihr Unverständnis und ihre Passivität damit begründen zu können, daß diese gefährliche Aufopferung völlig unnütz sei. Ja, Feiglinge erklär­ten nicht das Hitlerregime, sondern die illegale Arbeit für verbrecherisch, da die Widerstandskämpfer ihren eigenen Kopf und das Leben ihrer Fa­milie aufs Spiel setzten. Die Folgezeit hat den Illegalen tausendfach Recht gegeben, denn die Opfer der unterirdischen Tätigkeit waren nie­mals umsonst gewesen. Den Widerstandskampf auf breiteste Basis ge­stellt, hätte unvergleichlich weniger Menschenleben, Blut und Tränen gekostet, als die Auslösung und Durchführung des verbrecherischen Hitler­krieges. In dieser Situation zeigte sich, wo die wahren Patrioten, d. h. die Deutschen , die ihr Vaterland wirklich liebten, zu finden waren. Unglück von Deutschland fernzuhalten war gleichbedeutend mit der Beseitigung der nazistischen Herrschaft. Dazu bedurfte es standhafter Männer und Frauen, die den Willen hatten, gegen den Strom zu schwim­men und die den Mut aufbrachten, wie es der Maulheld Goebbels einmal formulierte, gefährlich zu leben".

Männer, die vor dem Terror

nicht kapitulierten

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Nachdem enttäuschte SA - Leute ihren Traum von der zweiten Revolution"( womit sie die Abrechnung mit den Kapitalisten, die Hitler demagogisch propagiert hatte, meinten) ausgeträumt hatten, be­gannen kleinbürgerliche Kreise innerhalb der sozialistischen Bewegung die hitlerische ,, Planwirtschaft" zu bewundern. Was ihnen an Hit­ ler nicht gefiel, war, daß er diese Planwirtschaft" in den Dienst der Kriegsvorbereitung stellte. Im übrigen hatten sie sich mit Hitler abge­funden. Andere wieder, die ihr Einschwenken in die Politik des Faschis­mus zu bemänteln suchten, erklärten, daß man mit Flugblättern und illegalen Zeitungen ,, nichts ausrichten" könne. Sie hatten vor dem Faschis­mus kapituliert und überließen das Volk der nazistischen Propaganda.

Das überzeugte Kämpfertum der sozialistischen Bewegung, das in erster Linie bei den Kommunisten zu finden war, dachte keinen Augen­blick daran, sich dem im Terrorismus von Blut und Leichen watenden Faschismus zu beugen. Die besonders in den Jahren 1934 und 1935, aber auch darüber hinaus stattgefundenen Massenprozesse gegen die aktiven Antifaschisten zeugten von dem Widerstand, den diese dem blutigen Re­gime entgegensetzten. Der auf die Eroberung der Weltherrschaft hin­arbeitende braune Parteiapparat mußte sich durch die antifaschistische Aktivität stark gehemmt fühlen. Durch bisher unbekannt gewesene Ter­rorurteile, selbst bei den geringsten Vergehen, wollte die Hitlerdiktatur die Widerstandsbewegung brechen.

Gehässige Schauprozesse, die in den gleichgeschalteten Zeitungen ent­sprechend aufgemacht wurden, sollten den Anschein erwecken, als habe der Nazismus das deutsche Volk vor seinem tiefsten Niedergang bewahrt. Die politische Tat überzeugter Funktionäre

wurde zum kriminellen Delikt, zu Räuberei und Diebstahl gestempelt. Knallige Zeitungsüberschriften brachten dem Spießer das Gruseln bei. Die

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