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den Schweiß ‚wischend:Der hat noch nicht genug! Zu den übrigen, bereits vorher Gefolterten, trat jetzt ein behäbiger Kriminal- beamter und fragte im Gefühl des angebrochenen Tausendjährigen Reiches: x

Na, Hoffmann, das würde eine schöne Reportage für die ‚Hamburger Volkszeitung abgeben, was?

Ein Eimer Wasser wurde herbeigeschleppt, dem Bewußtlosen, den man vom Tisch heruntergestoßen hatte, über den Kopf gegossen. Lang- sam erwachte Edgar Andree.Setz dich hin, du Hund, schreib, was du weißt. Wo sitzt eure illegale Leitung? Wo habt ihr eure Waffen? Wie heißen deine Mitarbeiter? Adressen ‚wollen wir haben! Edgar schrieb. Gierig rissen sie ihm die einzelnen Zettel weg. Wird er nun endlich Angaben machen? Sie können nichts anfangen mit denAngaben. Edgar täuscht sie.Du kommst noch einmal rüber, wenn du uns ver- äppelst! Kaum faßbar, aber Edgar wagt die Frage:

Warum holt ihr die armen Teufel hierher und nicht die Bank- und Börsenjobber?

Drei Wochen lag er im Lazarett des Untersuchungsgefängnisses im Wasserbett. Er wurde geheilt zur nächsten Folterung. Keine Gefängnis- mauer war dick genug, um das furchtbare Geschehnis geheimhalten zu können. In ganz Hamburg diskutierte man die bestialische Tat. Die Verantwortlichen sahen'sich genötigt, eineberuhigende Meldung an die Tagespresse zu geben:

Um gewissen Gerüchten zu begegnen, wird mitgeteilt, daß sich der Kommunist Edgar Andree wohl und munter im Untersuchungsgefängnis befindet.

Derweil nahm dienationale Erhebung ihren Fortgang, damit Deutschland ein Rechts- Staat werde,

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Die erstenlegalen Justizmorde

In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August 1933 verlangte ein zum Tode Verurteilter in seiner Zelle im Altonaer Gerichtsgefängnis Schreib- papier, Tinte und Feder. Wenige Stunden noch, dann sollte er das auf dem Hof errichtete mittelalterliche Blutgerüst besteigen. Er, ein Familien- vater, und drei Jugendliche, die ebenfallsim Namen des Volkes zur höchsten Strafe verurteilt worden waren. Keiner von ihnen war Wehrwirtschaftsführer, Bankier, Börsianer oder preußischer Junker. Alle Vier hatten ehrbare handwerkliche Berufe, waren Arbeiter. An'Stelle der schuldbeladenen SA.-Führer wurden sie für den Altonaer Blut- sonntag, deren Opfer sie waren, verantwortlich gemacht. Block hieß der Blutrichter, der von den Inspiratoren des braunen Verbrechens assistiert, unter Grinsen der Mörder im Zuschauerraum, das schändliche Urteil gesprochen hatte.}

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