fangene in den Folterhöhlen des Stadthauses, der ‚Hohen Bleichen, des
braunen Bestien. Während sie die aufrechten Gefangenen bezichtigten,
im Solde des Kapitals
zu stehen, plünderten die
) OETEN Nazis am z Mai die Ge-
.„ werkschaftshäuser aus.
N uoten.“ Am 15. Mai veröffent-
AN ee
Minnesealnaa- Daoen nee eine Bilanz des Beutezuges:
„Es wurden von der Polizei in Hamburg Beträge im Werte won 37906682 RM beschlagnahmt, Die Beschlagnahmen erfolgten bei dem Parteibüro der SPD , im Reichsbanner, bei der„Produktion“, der SPD in Cuxhaven , dem Gewerkschaftshaus Hamburg , in der Hamburgischen Buchdruckerei und Verlagsanstalt Auer& Co., der Hanseatischen Land- druckerei in Bergedorf , bei der Bank der Arbeiter, Angestellten und Be- amten.“
Das geraubte Geld wanderte in die nazistische Kriegskasse— wie später übrigens auch die Gelder der Winterhilfssammlungen— und zu Hunderttausenden schwoll die Zahl derer an, die in die Kz’s wanderten, denen die Henkersknechte den ‚inneren Schweinehund aus- treiben“ wollten. Das Ausland wurde auf diese Entwicklung aufmerk- sam. Der kultur- und zivilisationsfeindlichen Naziherrschaft gingen in Vielzahl aus allen demokratischen Ländern schärfste Proteste zu. Zu ihrer Abwehr erfand Goebbels folgende typisch arteigene Nachricht: „In welch unverantwortlicher Weise im Ausland gegen Deutschland ge- hetzt wird, zeigt eine Meldung der französischen Zeitung ‚Paris Soir‘, die sich aus Berlin berichten läßt, daß in Deutschland 170 000 Personen in Konzentrationslagern schmachteten. Wie ungeheuer übertrieben diese Ziffer ist, zeigt die Tatsache, daß sich in Preußen etwa 15000 und im gesamten Reich zusammen etwa 22000 Personen in Konzentrations- lagern tatsächlich befinden.“(Völkischer Beobachter.)
Ausgepeitscht, mit Füßen getreten
Nachdem zwölf Wochen härtester Mißhandlungen ihn nicht gebro- chen hatten, holten die Folterknechte zu einer besonderen Provoka- tion gegen Edgar Andr&ee aus, Von morgens um 10 bis nachmittags um 15 Uhr am Tage des 26. Mai waren die Funktionäre Fiete Schulze, Anton Saefkow , Erich Hoffmann, Hugo Feddersen, Arthur Sonntag u. a. fürchterlichen Mißhandlungen ausgesetzt worden. Gegen 15 Uhr trat eine kurze Pause ein. In dem Folterraum, dem früheren Arbeitsraum der Kriminialbeamten, versammelten sich die Spitzen der neuen„Elite“ des Stadthauses. ‚Unser Freumd Edgar kommt gleich“, höhn- ten in satanischer Freude die. Schläger unter ihrem. Anführer,
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