„Eine Menschenherde wurde von uns zum Schlachthaus geführt. Die SS sagten, es seien Juden und Schurken und forderten uns auf, auf sie mit den Gewehrkolben einzuschlagen. Wenige von uns gehorchten diesem Befehl, denn selbst die grausamsten sahen, daß diese Herde von Frauen und Greisen ungefährlich war.
Hinter der Kaserne, in Richtung von Zutowice, war ein großes sandiges Gelände mit Hügeln. Sie machten durch Sprengung der Hügelabhänge ein großes Loch und das Morden begann: man stellte die Leute in Reihen zu zehn auf, ein Feldwebel der SA teilte die Hinrichtungen aus, er schrieb die Namen ein oder tat so, als ob er sie ein schriebe, und sagte ihnen, daß sie die Todes- strafe für Sabotage verdient hätten. Alle wurden ausgezogen, Männer und Frauen, dann wurden sie in das Loch vor dem Hügel geführt. Einige schwere Maschinengewehre wurden vor ihnen auf- 3 gestellt, einige Salven und die Menschen brachen zusammen. Dann kamen die Nächsten an die Reihe und als das Gelände durch die Körper und Verwundeten zu sehr angefüllt war, brachten sie eine Kartusche mit Dynamit in dem Hügel an, den sie sprengten, so daß Tote und Sterbende be- graben wurden.
Dann geht das Metzgern auf diesem neuen Hügel weiter, bis niemand mehr da war.
Ich wurde als Wache am Rand des Geländes aufgestellt; noch heute habe ich in den Ohren die Schreie dieser Unglücklichen, dieser jungen Frauen mit ihren Kindern auf den Armen und dieser jungen lebensvollen Mädchen, die von diesen vom Blut berauschten Bestien ermordet wurden, deren Augen unter dem Einfluß des Wodka aus den Höhlen traten, der sie ihre Verbrechen vergessen ließ”.(5)
* ik*
„Es gibt in diesem Lager einen Saal von 40 Fuß Länge und 20 Fuß Breite, wo man die Men schen erdrosselte.
Dem Verurteilten wurde nicht einmal die Schlinge gegönnt, die ihm den Nacken gebrochen hätte. Er wurde mit einem Metallkabel aufgehängt und erdrosselt. Wenn er nach 20 Minuten noch lebte, wurde er mit einem Schlegel erschlagen.”(56)
„Unter den Verbrennungsöfen war ein großer Saal, der als Leichenlager diente; er konnte 500 Leichen aufnehmen. Er diente ebenfalls als Erhängungsraum. Ringsum an den Wänden waren 52 Haken, an welchen man die Opfer aufhängte. Diese Einrichtung war völlig primitiv und die Häftlinge starben nicht durch Erdrosselung, sondern durch Erstickung. Die Hinrichtungen wurden durch zwei Häftlinge vorgenommen, die gemeine deutsche Verbrecher waren, den Kapo und Chauffeur des Verbrennungsofens, in Anwesenheit mehrerer SS -Leute, die zur Feststellung des Todes stets anwesend sein mußten.£
Die Häftlinge, die im Leichensaal des Krematoriums starben, wußten, warum sie starben, denn ihr Verhalten hatte ihrem Leben und ihrem Tod einen Sinn gegeben. So sah ich einen russischen Soldaten sterben, der seine militärische Pflicht erfüllt hatte. Ein Franzose rief ihm zu: ‚Vive la France‘, ein Engländer: ‚Hoch die Freiheit‘, ‚Hoch das unsterbliche England‘, ein Russe: ‚Hoch das Sowjet-Vaterland’.”(90)
„Schließlich ein perfektionierter Saal. Die fraglichen zum Tode Verurteilten wurden sofort zu einer kleinen Türe der Hinterhofmauer an einen Ort geführt, der direkt an die rechte Ecke der Vorderseite des Verbrennungsgebäudes anstieß.
Diese Türe öffnete sich nach innen, bis sie einen elektrischen Kontakt(eine Vorrichtung um Türen festzuhalten) in Aktion setzte, der sie parallel zu der Wand des Gebäudes festhielt und so einen Gang von etwa 1,20 Meter Breite und 0,90 Meter Höhe schuf. Am anderen Ende befand sich eine Öffnung von 1,20 Meter zu 1,20 Meter, direkt auf dem Boden, obere Öffnung eines Beton- schachtes von 3,90 Meter Tiefe, dessen Grund die Fortsegung des Betonbodens des am äußersten Ende des Souterrains gelegenen Zimmers war. Die verurteilten Gefangenen wurden in den Schacht gestoßen und zerschellten in 4 Meter Tiefe auf dem Betonboden des Kellers. Dieses Zimmer war das Zimmer für die Erdrosselung. Sobald sie den Boden nach ihrem Fall erreichten, wurden sie von den SS -Wächtern mit einer kurzen Schlinge mit zwei Enden geknebelt, dann wurden sie an Haken längs der nebenan befindlichen Wand etwa 1,95 Meter über dem Boden aufgehängt.
Die Zahl der Haken war 45; wenn eine Ladung von Gefangenen ganz gehängt war, so wurden die, die noch versuchten sich zu wehren, mit einem Holzschlegel erschlagen.(Der Schlegel und die Schlinge werden durch den Krankenhauschef aufbewahrt). Die Leichen blieben an den Haken, bis
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