lediglich zwischen die Finger und sagte: ‚Gut. Man fragte uns nach unserem Beruf. Ich gab an: ‚Universitätsprofessor und man erklärte mir: ‚Transportfähig. Ich hatte auch angegeben, daß ich Kinderlähmung gehabt hätte. Auf meiner Karte wurde lediglich vermerkt: ‚Kinderkrankheit. Auf Grund dieser Untersuchung gingen viele meiner Landsleute mit Transporten weg.(54)

Bei der obligatorischen Ankunftsuntersuchung mußten wir uns in einem Gang ausziehen. Wir kamen nackt vor den Arzt, mußten die. Beine spreizen und die Arme hochheben; das war alles.

Selbst wenn man ihm sagte, daß man krank war, zählte das nicht.(61) i

Wir Frauen mußten uns nackt gegen vier Uhr morgens in einem Hof aufstellen und dann vor zwei Deutschen , die offenbar Ärzte waren, vorbeiziehen. Sie untersuchten uns die Fußsohlen, Hände und Zähne. Dagegen machte man uns später eine Entnahme aus der Scheide, für welche wir nicht ausgezogen wurden. Bei uns war auch ein jungfräuliches, junges Mädchen, das auf diese Weise defloriert wurde.(12) we

Eine der Untersuchungen fand im Februar statt. Wir warteten zu Tausenden im Freien. Wir

zogen vor einem deutschen Major vorbei, der auf einem Tisch sitzend uns spöttisch betrachtete. (28)

Die Kranken, die sich vor ihm nicht gerade hielten oder nicht rasch genug ihre Hose herab- ließen, erhielten Faustschläge in die Magengrube.(34)

Durch Hunger und Kälte geschwächt, bekam ich eines Nachts plößlich eine Beinlähmung..d Ich wurde ins Krankenhaus gebracht, wo der Chef mich des Simulierens beschuldigte. Er wollte mich zwingen, aufzustehen, wozu ich nicht imstande war, indem er mich eine halbe Stunde lang 2 mit einem Spritzschlauch übergoß und über meinen Körper eisiges Wasser laufen ließ, das mich erstickte, denn er sprittte es mir auch in Gesicht und Mund.(rd) se

Ich sah 65jährige Männer sich draußen unter dem Regen ausziehen, 20 bis 25 Minuten war- ten, bevor sie zur Untersuchung hineingehen konnten, und dann ihre durchnäßten Kleider vor der Rückkehr zum Block wieder anziehen. Unnötig hinzuzufügen, daß auch daraus sich viele To- desfälle ergaben.(63)

Unterbringung im Krankenhaus

Im Prinzip gehen die Kranken nicht zur Arbeit und bleiben im Lager, wo sie derartige Tor-

turen erleiden, daß sich niemand krank meldet, es sei denn, daß er morgens nicht aufstehen oder .daß er nicht mehr gehen kann.(121)

Die Entscheidungen des französischen Arztes, der die Möglichkeit hatte, den Arbeitsunfähi- gen Ruhe zu verordnen, wurden von irgend einem deutschen Krankenpfleger, der ihm über- geordnet war, aufgehoben; er schickte automatisch jeweils 200 bis 300 Mann zur Arbeit, die zu schwach waren, um sie zu ertragen.(108)

Die von ihrem Wächter geschlagenen oder von den Hunden gebissenen Häftlinge durften keinerlei Verband und keine Art von Pflege bekommen.

Beim Unfalle eines Juden machte man ihm, wenn nötig, einen Verband.

Diejenigen, welche gepflegt wurden, kamen ja doch, sobald sie geheilt waren, in die Gaskam- mer.(34);

Selbst die Sterbenden konnten nicht alle in den für die Kranken bestimmten Räumen, die mißbräuchlicherweise Krankenhaus genannt wurden, aufgenommen werden.(31)

Oft war kein Pla im Krankenhaus. Dann kamen die Kranken in die Blöcke zurück und star- ben dort. Es starben ein, zwei oder drei, Menschen pro Tag, die nicht im Krankenhaus unter- gebracht werden konnten.(80)

Das Sammeln der Leichen geschah folgendermaßen: Der Appell fand jeden Tag vor den Türen des Gebäudes mit den Schlafräumen statt. Man befahl den Internierten, sie auszuziehen und zum Appell die nackten Leichen aller Kameraden zu bringen, die in den legten 24 Stunden gestorben waren. Nach dem Appell kam ein kleines Lastauto in das Lager und sammelte die Lei- chen auf, die in den Haupthof des Verbrennungsofens gefahren wurden, in Erwartung der Opera- tion des nächsten Tages.(106)

Krankenverhältnisse

-Das Lazarett: Gebäude, in welches die Sterbenden geschickt: wurden, um zu sterben.(106)

Es war eine Zusammenpferchung unter furchtbaren Verhältnissen. Der Saal, in welchem ich vom 25. Dezember 1944 bis April 1945 beschäftigt war, war mit 44 Betten versehen: Wir hatten

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Bam