,, Die Deutschen legten für jede von uns Kartothekzettel an und schrieben darauf nicht be­stehende Krankheiten ein. Ich z. B. bin als lungen- und herzkrank eingetragen, während selbst heute, nach so vielen Leiden: Typhus, doppelseitige Lungenentzündung usw., die Untersuchungen, denen ich mich kürzlich unterzogen habe, ergeben, daß meine Lungen völlig gesund sind, wäh­rend ich am Herzen nur eine Schwäche habe infolge der Behandlung während der Jahre Haft, von welchen ich zwei Jahre in Deutschland verbracht habe. Die Deutschen verfuhren so, um ge­gebenenfalls den Eintritt eines natürlichen Todes beweisen zu können."( 71)

,, Man nimmt uns unsere Zivilkleider und alle unsere persönlichen Sachen. Nichts darf an unser Zuhause erinnern."( 120)

,, Dann wurden wir mit Lumpen bekleidet( natürlich eine Gelegenheit, uns unsere Kleider zu stehlen) und bekamen schließlich Holzsandalen, die aus einer Sohle aus Buchsholz( später aus Buchenholz) und um sie zu halten, mit einem einfachen Band am äußersten Ende des Fußes ver­sehen war. Sie zwangen den Träger, die Füße bei jedem Schritt hoch zu heben.( 54)

,, Das Lager war sehr häufig bei Ankunft von Transporten überfüllt. Es war daher kein Platz für die Aufnahme der Neuankömmlinge. Die Gefangenen mußten zwei oder drei Tage ihre Auf­nahme in den Baracken abwarten. Sie blieben im Freien ohne Nahrung, denn sie gehörten nicht zum Lagerbestand, solange sie nicht den Baracken zugeteilt waren. Ergebnis solchen Wartens war die Erkrankung( Lungenentzündung, Bronchitis usw.), sehr vieler Häftlinge."( 54)

99

Wir schliefen zehn Tage lang auf der nassen Erde, ohne Decke, ohne Stroh und natürlich ohne Feuer. Im November 1939, nach dem Krieg in Polen , kamen ungefähr 2000 polnische Kriegsgefangene im Lager an. Unter dem Vorwand der Entlausung mußten sie sich bei eisiger Kälte( 12 Grad unter Null) völlig nackt ausziehen und wurden in ein kleines von Stacheldraht eingefaßtes Rechteck eingepfercht; ihre Kleider wurden verbrannt. Als Nahrung erhielten sie ein Zehntel eines Brotlaibes pro Tag. Nach drei Wochen waren nur noch zehn von ihnen übrig. Alle anderen starben an Kälte und Hunger. "( 106)

Diebstähle

,, Holländische und französische Juden sagten uns, die Deutschen hätten ihnen erklärt, daß sie ihr Land verließen, um nach Polen verbracht zu werden, wo jeder in seinem Beruf weiterarbei­ten könnte, oder man hatte ihnen sogar versprochen, daß für jedes Geschäft, jedes Unterneh­men und jede Fabrik, die durch die Deutschen beschlagnahmt wurden, ihnen gleichwertige Exi­stenzmittel zur Verfügung gestellt würden.

Sie sollten ihr ganzes Vermögen und flüssiges Geld für mindestens sechs Wochen mitnehmen. Infolgedessen gelangte eine beträchtliche Menge von Geld und Werten ins Lager."( 104)

,, Man nahm uns unser Geld und alle unsere Schmuckstücke."( 125)

,, Die SS und die Gestapo leiteten alle Operationen."( 20)

,, Bei diesen verschiedenen Operationen beobachtete ich das Benehmen unserer Wächter; sie rauben schon auf eigene Rechnung und ihre Taschen füllen sich mit Wertgegenständen und Geld.

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Von Habsucht und Raffgier getrieben, füllten sich wiederholt hohe Persönlichkeiten der Partei höhere und einfache Offiziere bei Inspektionen die Taschen mit Schmuck, Brillanten, Wertpapieren und ausländischem Geld.

Ich konnte mich nicht entschließen, ihnen meinen Ehering auszuhändigen und ich verschluckte ihn während meiner Gefangenschaft. Diese Operation habe ich zweimal wiederholt."( 57)

,, Unterwegs näherte sich mir ein junger, ungefähr 20 Jahre alter SS- Mann und sagte mir auf französisch:, Gib mir deinen Ehering'. Ich antwortete nicht. Er schlug mich brutal und ich wurde so fünf Kilometer lang mit dem Gewehrkolben auf den Rücken und die Schultern geschlagen. Nach diesen fünf Kilometern fiel ich in Ohnmacht. Er rollte mich mit Fußtritten in den Graben und als ich wieder zu mir kam, versuchte er, mit der Schneide seines Messers, mir meinen Ehering abzu­ziehen; das gelang ihm schließlich, nachdem er auf meinen Finger gespuckt hatte, um den Ring ab­ziehen zu können. Er brachte mich mit Kolbenschlägen wieder zum Stehen und trieb mich in die Reihe zurück."( 88)

,, Auf einem Register wurde sorgfältig die Zahl der Goldzähne jedes Gefangenen eingetra­gen."( 65)

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