daß am Ende unserer wartet das Zuchthaus, die Kugel oder das Beil.

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Und wenn ich jetzt am Ende meinen Blick nach vorne richte, so weitet sich meine Brust, denn ich sehe vor mir Eure strahlende neue Welt, für die wir gekämpft haben. Ich sehe vor mir Eure Zeit, die frei von Haß und voll Liebe ist, in der die Sonne ohne Unterlaẞ scheint. Ein weites Feld voll Arbeit, ein schöner Frühlingsmorgen der Völker bricht an. Der jahrtausendealte Traum der Menschheit wird zur Wirklichkeit ,, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen". Nicht mehr das Gebet um unser täglich Brot wird Euch belasten, und Euer Kampf wird die ehrenvolle Arbeit sein, die uns Menschen zu den wahren Höhen dieser Erde führen wird. Ihr werdet kühn die Sterne vom Himmel holen, deren Glanz wir nur ahnten und deren schwacher Schein doch schon unser Leben vergoldete. Unsere Zeit wird Euch einmal ferner und fremder sein als uns die Pyramiden des alten Ägypten. Aber eins wird uns und Euch durch alle Zeit verbinden: die Freude am Leben!

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Darum sollt

,, Freude, schöner Götterfunken...!" Ihr auch nicht an diesem letzten meiner Tage trauern; diese Welt, die ich hinter mir lasse, ist es nicht wert. Ihr sollt diesen Tag zu einem Fest der Freude machen in dem Bewußtsein, daß ich diesen letzten Gang mit einem freudigen Lachen geschritten bin, weil ich weiß, daß wir das Maß unserer Zeit nur füllen, damit uns der Morgen gehöre.

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Ex oriente eben lux! In diesem Geist sollt Ihr immer an mich denken. So laßt mir einen Platz in Eurem Herzen, damit ich in Euch weiterlebe! Das ist mein letzter Wille!

,, Seid umschlungen, Millionen, diesen Kuß der ganzen Welt!"

Euer Wilhelm

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