Vom Beginn der faschistischen Diktatur bis zu ihrem

Zusammenbruch waren die Mauern und Anschlag­säulen unserer Städte immer wieder und wieder mit den blutigroten Bekanntmachungen bedeckt, die mit­teilten, daß in der Morgenfrühe eine Hinrichtung stattgefunden habe. Das erstemal am 1. August 1933. Dann in längeren Zeitabständen, bis später, in den letzten Kriegsjahren, die Hinrichtungsmaschine in gesteigertem Tempo und zuletzt ununterbrochen arbeitete. Die Männer und Frauen unseres Landes gingen daran vorüber. Einige mit wehem und empörtem Herzen, die meisten, ohne sich Gedanken darüber zu machen, daß hier das wertvollste deutsche Blut vergossen wurde.

Hinter der lakonischen Sprache der Plakate barg sich der haẞerfüllte Kampf der Reaktion gegen den Fortschritt, barg sich der Vernichtungswille der Kriegsbrandstifter, der die glühend und heiß für den Frieden und das Glück unseres Vaterlandes schlagen­den Herzen zum Stillstand bringen wollte. Aber trotz aller Todesurteile sprangen immer neue Freiheits­kämpfer in die von den faschistischen Henkern ge­rissenen Lücken.

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