die Evolution tritt, die auf der Grundlage des Friedens sich aufbauende Entwicklung nach den Gesetzen der Dialektik, wie sie die modernen philosophischen Systeme seit Hegel vertreten.

So war meine Arbeit dazu bestimmt, so schnell wie möglich den Frieden und die Beendigung des meiner Meinung nach sinnlosen Blutvergießens herbeizuführen.

Diese beiden Faktoren meine siebenjährige Haft und der Krieg waren die Triebfeder, die mich zur illegalen Arbeit anregten. Ich bin dazu weder von jemanden ,, ver­führt worden, noch bedurfte es dazu einer besonderen Anregung, abgesehen von der Zuspitzung der welt­politischen Situation. Der eigentliche Anlaß, meine nach der Haftentlassung 1940 angeknüpften Bekanntschaften teilweise zu aktiver illegaler Arbeit zusammenzufassen, war die Erweiterung des Krieges im Osten gegen die Sowjetunion . Seit dem Beginn des Ostkrieges bin ich Schritt für Schritt weitergegangen, bis in Hamburg eine Leitung und eine Verbindung nach Berlin bestand.

Ich werde keine Gelegenheit haben, die entsetzlichen Erlebnisse meiner siebenjährigen Haft, die einen ent­scheidenden Einfluß auf meinen Willen zur illegalen Arbeit hatten, im einzelnen darzulegen; ich werde trotz­dem hart für meine Tätigkeit bestraft werden. Das Recht, eine harte Strafe über mich zu verhängen, ergibt sich aus den zur Zeit in Kraft befindlichen Gesetzen, die ich, da ich bewußt gegen sie verstoßen habe, nicht an­erkenne. Indem ich jedoch für meine Tat einstehe, er­warte ich, daß auch nur die gesetzliche Härte einer Strafe gegen mich in Anwendung kommt und keine Auf­frischung jener Methoden, die ich im Konzentrationslager sah, mich treffen wird. Sollte das dennoch der Fall sein, werde ich bemüht sein, sie ebenso mannhaft zu ertragen, wie ich für meine Tat einstehe.

Bernhard Bästlein

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