wie eine alte Frau. An diesem Leiden trage ich heute noch. Nach Ansicht der Ärzte ist es eine Rückenwirbel­erkrankung.

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Zwei guter Häftlinge, mit denen ich in den letzten Mo­naten Tag für Tag zusammenkam, möchte ich noch ge­denken. Es waren Bibelforscherinnen, beides Mütterchen in weißem Haar von nahezu siebzig Jahren. Sie hatten ihren Mann und ihre Kinder verlassen und waren für ihren Glauben" in das Konzentrationslager gewandert und lebten hier über ein Jahrzehnt lang ein erbärmliches, doch heldenhaftes Leben. Stets waren sie sanftmütig und freundlich. Die Arbeit dieser beiden be­stand darin, die Büros der Oberaufseherin, den Appell­raum der Aufseherinnen, die Korridore, Toiletten der Büros usw. sauber zu halten.

Schon aus Interesse redete ich mit ihnen häufig über ihren ,, Glauben". Es mußte doch etwas daran sein, daß sie, die jeden Tag ein Formular mit ihrer Austrittserklä­rung aus der Sekte der Bibelforscher nur hätten zu unter­zeichnen brauchen, um dieser Hölle zu entgehen, so stark an ihrer Auffassung festhielten. Diese vorgedruck­ten Scheine lagen zu Hunderten im Büro der Oberauf­seherin und wurden und wurden nicht weniger. Kaum je hat eine der Bibelforscherinnen ein solches Formular unterschrieben. Ich persönlich erinnere mich nur an zwei Fälle, an zwei junge Holländerinnen, die ihre Austritts­erklärung unterzeichnet haben. Soviel ich auch gegen ihre Ansicht und ihren Glauben einzuwenden hatte, sie blieben fest in ihrer Anschauung, von der sie nichts preisgaben, für die sie freiwillig Übermenschliches noch im hohen Alter ausstanden. Irgendwie waren sie primi­tiv, und ihre Anschauungen hielten durchaus nicht Schritt mit dem Leben in der ruhelosen Welt da draußen. Doch bibelfest waren sie, ließen aber meine Einwendungen gegen diese und jene Stelle ihrer Bibel überhaupt nicht gelten, dazu hartnäckig, so daß man sich mit ihnen nicht sachlich auseinandersetzen konnte.

Aber heiter blieb ihr Gemüt, und so wohlgemut wie

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