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ten, da ging eine Welle der Empörung durch das ganze Lager. Doch wir waren ja alle gleich hilflos und machtlos, konnten uns nur gegenseitig trösten und einander tragen helfen und den großen Gott weiter bitten, daß er uns für dieses Schicksal stark genug mache und uns beistehe in seiner Allmacht.
Kleine, schwarze Zigeunerin...
,, Und habt ihr überall begraben den freien Sinn, das eigene Sein wenn alle keinen Traum mehr haben, dann zitternd bricht die Flut herein
Oft sind mir diese Verse Hermann Stehrs durch den Kopf gegangen. Nein, sie hatten keinen Traum mehr, die Gewalthaber und Mächtigen des Dritten Reiches . Sie kannten nur Mord, Grauen, Macht, Gier, Unterdrückung und Entrechtung für die ihrer Gewalt zum Opfer Gefal lenen . Sie waren keine Menschen mehr.
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Auch ich fürchtete, wie so Viele, physisch und psychisch ganz zu zerbrechen. Ich war so weit, daß ich mir jeden Abend wünschte, den neuen Morgen nicht mehr erleben zu müssen. Doch Morgen auf Morgen schrillte die unheimliche Lagersirene weiter über unsere Baracken hinweg. Und immer neu hieß es: Herunter von der Pritsche, herunter von dem so armselig mit Stroh oder kärglicher Holzwolle gefüllten Säcken; ein tiefer nachdenklicher Atemzug, und es mußte wieder gehen für einen neuen, langen, grausamen Tag. Was wird er bringen? Wer von uns wird heute in das Haus des Grauens abgeführt werden? Wer wird Stockhiebe erhalten? Wer heute die ,, Todesspritze" erhalten? Wer die nächste Nacht nicht mehr unter uns liegen?
Ja, so wanderten angstvoll meine Gedanken an jedem neuen Morgen. Sie begleiteten den wunderbaren, geruhsamen Aufgang der Sonne, die auch unser Dunkel erhellen, uns durchwärmen und doch nicht gewaltsam von uns ferngehalten werden sollte.
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