n Reihen wieder

dortigen ıB. Dann inge und er Hunde sah, daß das Kon- hausen

jer neuen

berg, von dem wir natürlich nichts sahen, da unsere Lastwagen überdeckt waren, lag das Frauenkonzentra- tionslager ganz versteckt und verborgen hinter Riesen- mauern, die umspannt waren mit elektrisch gelade- nem Stacheldraht, das bewiesen die schwarzen Toten- köpfe, die davor angebracht waren. Ich erinnere mich noch gut, wie ich das erste Mal das Konzentrationslager betrat, in dem ich nun für lange Zeit leben und viele tiefe Schmerzen ertragen und erleiden sollte, von denen ich mir nie vorher eine Vorstellung hätte machen kön- nen. Es war morgens gegen neun Uhr. Vor dem riesigen Einfahrtstor wimmelte es von SS und Aufseherinnen in Uniform.

Vor dem Büro der Oberaufseherin mußten wir uns in Viererreihen aufstellen, Gepäck durfte nicht abgestellt werden, strengste Bewachung mit Hunden vor, hinter und neben uns. So standen wir Stunde um Stunde bis zum späten Nachmittag, ohne in dieser brüllenden August- hitze etwas zu trinken zu bekommen. Gegen Abend end- lich üng man an, immer vier Häftlinge in das Büro zu lassen, wo in einem großen Raume eine Aufseherin die Personalien und den Grund der Einlieferung ins Konzen- trationslager notierte. Als ich zur Antwort gab, daß ich als die langjährige Sekretärin des Paters Mucker- mann verhaftet worden sei, erhielt ich die erste Ohr- feige, und die war so wuchtig, daß das Blut mir aus der Nase lief. Dann ging es in einen kleinen Raum, wo man alles, was man bei sich hatte oder am Leibe trug, ablegen und abgeben mußte unter dem Gespött der Bewachung. Mit mir kam ein altes Mütterchen an die Reihe, die vor lauter Nervosität nicht imstande war, ihre Kleider auf- zuknöpfen. Ich wollte ihr behilflich sein, aber schon hatte ich wieder eine Ohrfeige weg. Der Kleider be- raubt, die in eine Ecke geworfen wurden, standen wir da, splitternackt. SS ging zwischen uns auf und ab. Stundenlang standen wir so in unserer Nacktheit. Es war mit das Schwerste. Manche weinten laut. Ich blieb stumm. Dann gings wieder in einen anderen Raum, in dem die Neuangekommenen von zwei Bibelforscherinnen,

5 Herbermann, Der gesegnete Abgrund

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