rend ich noch immer ratlos stand und nicht wußte, wohin ich mich setzen sollte. Schließlich bemerkte ich an dem Klosett in der linken Ecke am Fenster ein freies Plätz­chen. Dorthin also legte ich mich. Das Klosett war vol­ler Schmutz und Kot, die Wasserspülung funktionierte nicht. Es war mir zum Erbrechen schlecht, aber wohin sollte ich mich sonst legen? Nur schlafen, schlafen! Mit meinem Mantel als Decke, ohne jede Unterlage lag ich da, den Kopf auf die Arme, die Lippen und die Zunge trocken vor Durst....

Doch was war das? Mir juckte auf einmal der ganze Körper, und ich fand in den paar Stunden, die diese Nacht noch hatte, keine Sekunde Ruhe. Als es etwas heller geworden war, untersuchte ich meinen Körper und war entsetzt von soviel Wanzenstichen. Ja, es ist nicht übertrieben, ich habe in diesen vier Tagen und Nächten in Berlin Hunderte von Wanzen gesehen und getötet. Nie zuvor hatte ich in meinem Leben mit diesen lästigen und quälenden Tieren Bekanntschaft gemacht, auch in keinem Gefängnis. Ausgerechnet in der Reichshauptstadt des ,, glorreichen Führers", im größten Gefängnis Deutsch­ lands , war alles verdreckt, verwanzt und verlaust. Ich war so traurig, so unglücklich! Wie ich unter dieser Plage gelitten habe, kann ich nicht beschreiben. In die­ser Zelle, die etwa sechzehn Pritschen aufwies, lagen über hundert Frauen und Mädchen auf dem verwanzten Boden. Es war nicht einmal eine Sitzgelegenheit für uns da. Ich glaube, es stand da eine einzige Bank für über hundert Häftlinge.

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Am Tag hatte ich Zeit genug, mir meine neue Um­gebung anzuschauen. Von der fast siebzigjährigen, ehr­baren Handwerkerfrau aus Sachsen , die irgendeine harm­lose, abfällige Bemerkung über Hitler gemacht hatte und deshalb schon ein ganzes Jahr in Zuchthaushaft war, bis hinunter zur sechzehnjährigen Dirne, war jedes Alter, fast jeder Stand vertreten. Zwei stille Nonnen, den Rosenkranz betend, saßen in einer Ecke, junge und alte Jüdinnen, gehetzt und verfolgt, saßen oder lagen in Klüb­

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