Da durfte ich mitgehen in die Kaplle und die hl. Messe hören, durfte kommunizieren und vereint sein mit Dem, der doch unsere ganze Liebe ist und uns alle trägt, vor allem in den bittersten und verlassensten Stunden. Die kleinen, aber treffenden Predigten des Zuchthauspfarrers Brinkmann gaben mir Starkmut und Kraft. Wie trostvoll war es, daß in diese meine Leidenszeit hinein gerade die Fastenzeit fiel und daß ich aus inbrünstigem Herzen mitsingen konnte: ,, O Haupt voll Blut und WunGerade in den, voll Schmerz bedeckt mit Hohn.... dieser Zeit ist mir der leidende Erlöser unendlich nahe gekommen. Viele Stunden hindurch am Tag und in der Nacht habe ich sein Leiden betrachtet, und ich wußte, warum Er gelitten hatte und auch, warum ich leiden mußte. So nahm ich von der kleinen Kapelle Trost und Zuversicht mit hinein in die grauen, unheimlichen Wochentage und selbst noch in den Stunden, wo das Gespenst der dunklen Schwermut mich ganz in seine Krallen nehmen wollte und wo ich der Verzweiflung oft nahe war, gab diese Sonntagsstunde mir Trost und Kraft zum Durchhalten.
Auch meine Mitgefangenen besuchten fast ohne Ausnahme den sonntäglichen Gottesdienst. Das war für sie eine willkommene Abwechslung in dem trostlosen Einerlei des grauen Alltags. Leider benahmen sie sich oft störend und interessierten sich mehr für die Männerhäftlinge, die auch zahlreich in der Gefängniskapelle anwesend waren, als für die hl. Handlung, die dort auf dem Altare vollzogen wurde, sodaß die Wachtmeisterinnen sie zu Ordnung und anständigem Benehmen auffordern mußten. Nach dem Gottesdienst ging die diensthabende Wachtmeisterin von Zelle zu Zelle und fragte, da der Sonntag der Schreibtag für Untersuchungsgefangene war, wer von den Häftlingen Papier und Tinte haben wolle. Meinen Angehörigen zuliebe hatte ich die Gestapo , die ich sonst um nichts bat, gefragt, ob ich den Meinen schreiben dürfe, was mir gewährt wurde, natürlich mit dem Hinweis, daß jede geschriebene Zeile durch die Hände der Gestapo gehen müsse und jeder Brief offen dort abzu
36
liefern se
Mutter in
acht Mon über sich derschme
an meine
lem Papi
den Aufd
früher au
den Geda
sonderes
stern und
das Ganz
regelmäß
gar nich mit ihrer Erst, nac zentratio schreiber
doch end gewißhei
sie denn
Häufig
sten Bru
zu dank
hat treu
tet. Er
essierte
kurz, da
zu schre
mußte ic ten wir wie ich
gere
äußerst
schrifter
rigen a
lassen,
ich mei


