übergeben. Meine Vermutung war richtig: Es war Frau Ballhorn, und wie sie mir nachher erzählte, wußte sie auch gleich, wer ich war.

Von diesem Tage an war eine stumme Freundschaft zwischen uns geschlossen. Wir sind uns durch die täg­liche, wortlose Begegnung, durch das Wissen vonein­ander und das Verstehen und Mittragen füreinander gegenseitig Kraft und Trost geworden. Auch sie war in Einzelhaft, auch sie Häftling der Gestapo , während alle anderen in diesem Frauengefängnis Untersuchungsgefan­gene und Strafhäftlinge waren. Frau Ballhorn weinte noch mehr als ich. Wenn auch meine Augen in den ersten Wochen rot und wund waren, so waren sie es bei ihr Monate hindurch, und zuletzt litt sie unter einem Gesichtsausschlag, der infolge des ununterbrochenen Weinens entstanden war. Die Ärmste hatte ihren Mann, der als Emigrant in Holland in der katholischen Anti­Nazipresse unentwegt gearbeitet hatte, im Konzentra­tionslager, litt unter entsetzlichem Heimweh nach ihrem kleinen Kind und war tief gebeugt.

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Die Untersuchungshäftlinge und Sträflinge waren ein an sich interessantes Völkchen, besonders für jemanden, der noch nie mit derartigen Menschen in Verbindung gekommen ist. Ich hatte in meiner Zelle schon in den ersten Tagen von den Nachbarzellen aus Lärmen, Ge­lächter und Geschrei, Schimpfworte und lautes Singen gehört, obwohl das alles streng verboten war, und ver­mochte mir bereits in etwa vorzustellen, weẞ Geistes Kinder meine Nachbarinnen zum Teil waren. Als ich an­fing, sie nach und nach zu mustern und einzuschätzen und überlegte, was diese und jene wohl verbrochen haben könnten, da war ich oft tief erschreckt von ihren unheimlichen, gebrandmarkten Gesichtern, von den toten. Augen, die so unergründlich zu starren verstanden. Wer jemals in solche Gesichter sah, kann sie nicht wieder vergessen, ausgemergelt und blaß mit unheimlich fieber­haft glänzenden Augen. Dirnen, Diebinnen, Mörderin­nen, sie gingen und kamen teilnahmslos, stumpf, gleich­gültig, apathisch, blieben kurze Zeit, auch wohl län­

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