bringen, lich ihm
chlagen, reißen- ven, das wir über "h hörte
> Grenze raffte eres und t, Aber ine Ver- 'as Eine,
#
Serichts- morgens ich auf, nen auf j bekam ergang m Wet- händigt; ‚ßen lag „cht und
‚jebeD. sten Mal
len Din.- die andern Häftlinge, wie sie immer zu mehreren aus
den benachbarten Zellen traten; ich vermochte sie nicht anzusehen, zu sehr bewegte mich all dieses Neue. Schweigend vollzog sich das Hinuntergehen in den Ge- fängnishof. Ich wurde von den anderen getrennt gehal- ten, ging als Letzte, keine andere neben oder hinter mir oder vor mir. Als ich nach Wochen die Oberwachtmei- sterin zu fragen wagte, warum ich wie eine doppelt Aus- gestoßene auch noch im Gefängnis behandelt werde, klärte sie mich dahin auf, daß dieses auf Anordnung der Gestapo geschehe.... Als Letzte konnte ich gut be- obachten, wie sämtliche Häftlinge— es waren etwa fünf- unddreißig— der Mitte des Hofes zustrebten, wo sich eine runde Rasenfläche befand, um die herum ein zemen- tierter Weg führte. Diesen runden Weg, immer herum, immer herum mit einem gewissen Abstand jeweils zwi- schen den Einzelnen, so wanderten die schweigenden Frauen eine Viertelstunde lang.— Ich mußte an der Seite auf und ab gehen, allein für mich, und alle Häftlinge musterten die Neue natürlich gründlichst.
Als ich zum ersten Mal diesen„Spaziergang, wie man ihm im Gefängnis nennt, miterlebte, starrte ich nur vor mich hin und mochte die Augen nicht erheben. Auch waren meine wenigen bei der Verhaftung mitgenomme- nen Taschentücher schon so klatschnaß, daß ich nicht mehr wußte, womit noch die Tränen trocknen. So sah ich denn auch beim ersten Male nicht gleich, was ich nachher bemerkte, daß nämlich auf der anderen Seite des Gefängnishofes auch ein einzelner Häftling ging, der sich fortwährend die Augen mit dem Tuche wischte und unaufhörlich weinte. Vielleicht ist ihr Schicksal noch schwerer als das meine? Eine schlanke, junge Frau, aber sehr verhärmt. Es durchfuhr mich: Könnte das nicht
' Frau Ballhorn sein? Ihr Schicksal kannte ich vom
Hörensagen. Sie war, wie ich einige Tage vor meiner Verhaftung erfuhr, in Holland mit ihrem kleinen Kind von der Gestapo aus dem Hause geholt und dann nach Münster ins Gerichtsgefängnis gebracht worden. Das Kind hatte man der Mutter der jungen Frau in Münster
3 Herbermann, Der gesegnete Abgrund 33


