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Ecke stand ein brauner Kübel zur Verrichtung der Not- durft, ohne jeden Deckel, und dieser Kübel war mit Kot gefüllt und wurde nur jeden Morgen entleert.
Leise, um meine so appetitliche Zellenkameradin nicht zu stören, ging ich auf und ab, auf und ab. Das Grauen in mir stieg bis zur qualvollsten Angst. Jetzt wurde das Licht vom Flur aus ausgeschaltet, und mich umfing das schaurige Kerkerdüster nun ganz. Es war mir, als säße ich in einem Leichenhaus in einer Gesellschaft von Toten. Ich überlegte, wer alles hier schon ein- und aus- gegangen war, Menschenkinder, verstoßene, verkom- mene, irregeführte, schuldige und unschuldige, armselige Menschen, Männer, Frauen und Jugend. Ob der kranke Pater Maring wohl auch in einer dieser vielen Zellen lag? Ja, aber das wußte ich damals noch nicht.
Meinem Zellenfenster gegenüber, durch das ich aller- dings auch am Tage nichts hätte sehen können, da es überstrichen war, lag das Gebäude des Löwen-Clubs, eines Gesellschaftsclubs der Münsteraner, und frohe Musik klang zu mir in meine Verlassenheit herüber. Zwi-
schendurch hörte ich die Herren kegeln.— Ich kannte die Räume, zum Teil auch die Menschen, die sich dort amüsierten— und schwer war es mir, ihr Lärmen in
dieser Nacht zu ertragen.
Immer noch saß ich auf dem Schemel, zusammen- gekauert, mit schmerzendem Rücken, die ganze lange Nacht, die kein Ende nehmen wollte, dachte an all die guten Menschen, die ich liebte und die mich lieb hatten, an das Leid, das sie nun um mich trugen....
© Mutter! Mutter! Wie manches Mal habe ich in die- ser Nacht deinen Namen halblaut gesprochen, und die Seele hat ihn geschrien vor Qual in diesem Grauen, in dieser Verlassenheit. Doch ich wollte aufrecht bleiben in einem starken und felsenfesten Glauben an Ihn da droben. Ich wollte versuchen, das„Unvermeidliche mit Würde zu tragen‘, wenn auch das Herz fast zu brechen Srohte...
Auch diese Nacht ging zu Ende.
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