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ten oft erschreckt und gequält, und nie, nie werde ich die Erinnerung an sein unheimliches Geklirr aus meinen Ohren verlieren!„Kommen Sie mit mir!”
Durch das beklemmende Kerkerzwielicht folgte ich ihm über den langen Korridor. Ich sah die vielen schweren Zellentüren....© Gott, welches Herzeleid mochte da- hinter verborgen sein! Vor einer der Türen machte mein Begleiter Halt und forderte mich auf, dort einzutreten.
Da kamen mir zum ersten Mal an diesem verhängnis- vollen Tage die Tränen, dicke, erlösende Tränen, die ich nun nicht mehr unterdrücken konnte. Ich sah in dem Dunkel, das von einer matten Lampe spärlich erleuchtet war, vor lauter Tränen gar nichts, stand da und schluchzte nur. Schließlich sank ich auf einen Schemel nieder, die Hände auf den Tisch, den Kopf darauf und weinte, weinte....
Der Wachtmeister kam und fragte mich:„Haben Sie heute schon etwas gegessen?" Nein, erst jetzt fiel mir ein, daß ich seit dem Abend vorher überhaupt nichts mehr zu mir genommen hatte. Doch ich hätte auch nichts essen können, aber um Wasser bat ich dringend. Der Wachtmeister brachte mir in einer alten Emailletasse, die einen richtigen Dreckrand hatte, kaltes Wasser. Ich ekelte mich zwar sehr, überwand mich aber und trank in einem Zuge den Becher leer. Wie wohl das tat! Ein dickes Stück Brot mit einem Marmeladenklecks in der Mitte darauf hatte mir der besorgte Wachtmeister auch mitgebracht. Ich aber lehnte es dankend ab. Doch er weigerte sich, es mit zurückzunehmen und meinte, ich müsse doch bei Kräften bleiben, ich käme auch bestimmt bald wieder heraus, eine Frau wie ich gehöre ja nicht in ein Gefängnis. Wie dankbar war ich ihm für diese Worte. Dann verließ er mich kopfschüttelnd.
Auf einmal, ich wähnte mich ganz allein in der Zelle, fragte eine rauhe Frauenstimme:„Hast Du auch mit'nem Polen verkehrt?” Ich schrak zusammen. Auf einer Prit- sche in der Ecke lag eine total verdreckte Frauensperson mit sämtlichen Kleidern angetan. Scheu und neugierig
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