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und kein Danke. Wir seien einfach Luft. Am schlimmsten sei es, wenn eine vom weiblichen Per­sonal aufhöre, Luft zu scin. Es gäbe nämlich Dinge, zu denen sich auch ein Japaner mit deutschen Frauen

herablieẞe.

Ich erschauderte, sah hoch und blickte gerade in Funabashis schwarze Augen, die mich von wei­' tem wie glühende Kohlen zu verzehren schienen. Möchte ich doch für ihn Luft sein!

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Als das Telegramm fort war, war mir schlimm zumute. Ich klammerte mich immer wieder an den Gedanken, daß Du ja kommen würdest Die Olym­piade begann und war vorüber. 14 Tage lagen hinter mir und Du: kamst nicht. Aber in einem Schreiben des Anwalts hieß es: ,, Die Entlassung ist vom Reichs­fiskus wiederum abgelehnt worden."

Auch heute noch fühle ich bei diesem Satz, dieser lakonischen Erklärung die würgende Pein, die mich damals anfaßte.

Alles umsonst!

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Dies war die schwerste Enttäu­

Eine rühmliche Ausnahme machte ein Herr Hatori, der grüßen und danken konnte und uns allen sym­pathisch war, und ein zweiter junger Mann, dessen schung in all den Jahren Deiner Haft!

Name mir entfallen ist.

Ich hatte es mir bald angewöhnt, die erledigte Ar­beit mit betonter Nachlässigkeit auf den japanischen Tisch flattern zu lassen. Mein Bedürfnis ist es, freundlich zu grüßen, aber es ging auch ohne. Ich sah, wie die Japaner zur Olympiade die großen Her­ren waren und wie sie die Fähnchen auf der Land­karte steckten und so in China einmarschierten. Und ich haßte sie darum.

Neue Enttäuschungen

Mit welch großen Hoffnungen war ich von Eng­land fortgegangen. Diesmal mußte es glücken. Ich suchte den neuen Anwalt auf, den Deine Freunde für Dich erwählt hatten. Dieser sagte mir klipp und klar: ,, Die Entlassung Ihres Verlobten steht unmittel­bar bevor. Nur eins kann sie noch unterbinden: eine Aktion aus dem Ausland, gleich welcher Art."

Ich war fassungslos. ,, Ist es denn ganz bestimmt?" ,, Ja, ganz bestimmt. Die Entlassung wird in etwa 14 Tagen erfolgen. Es ist aber nicht daran zu denken, wenn sich das Ausland irgendwie engagiert."

War dieser Mann ein Hellseher? Er konnte doch nichts von meiner Englandreise wissen.

Auf das äußerste bestürzt verließ ich das Anwalts­

büro, Du solltest also ganz bestimmt in 14 Tagen da sein, wenn keine. Mir drehte sich alles im Kopfe herum. Welche Situation! Ich erinnerte mich Hitlers drohender Haltung bei seiner letzten Rede, als er von einer Auslandsintervention im Falle Litten sprach. Und jeden Tag konnte das Schreiben, das dem dev'schen Außenminister direkt ausgehändigt werden sollte, herausgehen. Diese herrliche. Aktion, verbunden mit so ungeheurer Arbeit, sollte nun null und nichtig sein. Aber sie war ja für Dich unter­nommen worden und Du würdest nun ohne sie frei sein, ja, mit ihr bestimmt nicht. Ich mußte schnell handeln. Ich dachte nur daran, daß Du kommen würdest. Ein Telegramm etwa folgenden Inhalts ging nach London : ,, Stop knitting size does not fit other pattern wanted"( höre mit dem Stricken auf Größe falsch anderes Muster gewünscht).

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Himmler reagiert

1936. Herbst

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Winter...

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aber negativ

1937. Neue Eingaben, neue Ablehnungen; eine wei­tere Unterredung mit Himmlers Adjutanten Major Frodien. Ergebnislos.

In Paris soll etwas über ,, schwere Miẞhandlung Fritz Küsters" geschrieben worden sein. Ich fürchtete Rückschläge für Dich. Ich wollte auch sehen, was in Frankreich zu tun möglich war. So fuhr ich nach Paris .

In den Redaktion des Pariser Tageblattes" bat ich Herrn Dr. Misch, den früheren Chefredakteur der Vossischen Zeitung", den ich von Berlin her kannte, möglichst jede Nennung Deines Namens zu verhindern. Er fragte mich, ob ich im Vorraum bei der Anmeldung meinen Namen angegeben hätte. Er sei vor Nazi- Spitzeln nicht sicher. Ich hatte dies getan und konnte nur das Beste hoffen. Jedenfalls nahm ich mir vor, der Gestapo im Notfall den wahren. Grund meiner Reise zu sagen: meinen Verlobten vor Artikeln über ihn zu schützen.

Abends traf ich Herrn Dr. Misch bei einer gemein­samen Bekannten und gab ihm einen Bericht über das Leben im Dritten Reich .

Viel konnte ich in Paris nicht ausrichten, dafür versuchte mich ein früher sehr bekannter kommu­nistischer Rechtsanwalt für Spionagedienste zugun­sten Rußlands heranzuziehen. Dabei war ich wie da­mals in der ,, Alten Klause" interessiert und belustigt. Das Leben ist bunt, so manches Absurde tritt an einen heran!

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Am 8. Juni 1937 habe ich ein neues Gesuch an Himmler gerichtet. Aus dem Wunsch heraus, alle Möglichkeiten für Deine Entlassung auszuschöpfen, schlug ich ihm diesmal vot, Dich versuchsweise auf drei Monate zu entlassen und mich statt Deiner so­lange in Haft zu nehmen. Um die Verantwortlichkeit auf beiden Seiten klar zu machen, sollte er uns Gelegenheit zu einer standesamtlichen Trauung im Lager kurz vor Deiner Entlassung geben..

Darauf kam der erste und einzige Brief von Himmler selbst:

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