EIN FILM
11
, Wenn wir zum Schlusse gar verlieren,
,, Was wird dem Reich dann wohl passieren?" Fragt Hitler sich. ,, Wird man die Qualen, ,, Die wir verursacht, heim uns zahlen?" ,, Schickt schnell uns Filme, welche geben ,, Beweise für das gute Leben,
,, Der Juden in Theresienstadt, ,, Wo man sie angesiedelt hat." So lautet der Befehl!
-
Genung
-
Gleich ging man an die Ausführung. Was häßlich war, nun das blieb fort, Das Ghetto schien ein Badeort,
Wo junge Frauen promenieren, Derweil Kapellen konzertieren. Die Krüppel trieb man von den Gassen, Gesundheit will man sehen lassen! Auf grünen Matten spielen Kinder, Man filmt viel Gänse, Schweine, Rinder, Zeigt alles, was der Mensch begehrt, Doch leider den nicht, der's verzehrt! 3000 schickte man zum Fluẞ Und bot dort einen Kunstgenuẞ, Gespielt auf dem Freilichttheater, Ein jeder denkt, man wär' im Prater!
Und während alles klatscht wie toll, Entsteht ein Film, sehr wirkungsvoll. Was tut's, daß sonst den Juden zwar Der Gang zum Fluß verboten war, Man wollt sie nicht im Ghetto lassen, Das Bild, es würde ja verblassen. Um alles dies' bemüht sich sehr,
Ein vielerprobter Regisseur.
Bringt in die Bilder frohes Leben,
-
27


