geholt und auch die anderen Verhafteten: Vater, Frau Klenk, Erich
Heinser, Gärttner, Emmi-Seitz-Ramin und ihr Mann— in Stuttgart zusammengeführt, Am 30.November sahen sie sich alle noch einmal. In Dachau wurden sie hingerichtet.
In einer lakonisch kurzen Mitteilung erfuhren die Angehörigen einige Wochen später den vollzogenen Mord. Solange ließen sich die Gestapo - Beamten verleugnen oder durch ihre Sekretärinnen falsche Nachrichten ausstreuen. Den Angehörigen Erich Heinsers wurde z. B. mitgeteilt, daß sich Erich im Arbeitseinsatz befinde und deshalb nicht besucht werden könne. In Wirklichkeit war er schon 4 Wochen vorher ermordet worden. Frau Seitz, die ihren Mann von der Geburt ihres Kindes benachrichti- gen wollte, wurde sogar versprochen, daß die Benachrichtigung tele- graphisch erfolge— 4 Wochen nach der Hinrichtung.
Das beschlagnahmte Eigentum der Ermordeten blieb verschwunden. „Bei einem Luftangriff zerstört“, lautete die Antwort. Nur Trudes Schwager Otto Lutz in Calw erhielt ein Päckchen mit Trudes angeb- licher Hinterlassenschaft: eine alte Arbeitsschürze, zwei Camelia-Bin- den und ein paar schmutzige Lumpen.
Die Herausgabe der Leichen wurde verweigert. Hin und wieder tauchte ein eifriger Parteigenosse auf und wollte sich des leerstehenden Hauses bemächtigen. Die Gestapo ließ durch ihre Handlanger in der Nachbar- schaft die Drohung verbreiten, daß noch einige den Kopf vor die Füße gelegt bekämen, wenn das Gerede des Mitleids für die Familie Schlotter- beck nicht aufhöre.
In wunderbarer Selbstüberwindung sagte ein Gestapomann:„Gewiß, vom menschlichen Standpunkt aus ist das Geschick der Familie Schlot- terbeck tragisch und bedauerlich. Aber es war staatspolitisch not- wendig.“
Der Ortsgruppenleiter von Grabenstetten aber sagte, als er die Mittei- lung von Trudes Ermordung erhielt:„Das geschieht ihr gerade recht!
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