a

_

2

Je

ne

I- zu ch

in

Die Folterung der Männer bestand darin, sie bis aufs Hemd zu ent- kleiden. Dann wurde das Hemd, dessen Ärmel und Kragen zugeknöpft blieben, über den Kopf gezogen und zusammengedreht, das Opfer in dieser gefesselten Haltung über einen Tisch gezerrt und mit Stahlruten bis zur Bewußtlosigkeit geschlagen. Bei den Frauen dienten die Haare dem Zweck, sie über die Folterbank zu zerren....

In Welzheim saß Hermann unter dem‚falschen Namen Maier in Ar- rest, erhielt halbe Kost und war Tag und Nacht gefesselt. Nach einigen Monaten hatten die Fesseln tiefe, vereiterte Wunden an seinen Hand- gelenken gescheuert. Auch in Welzheim taten die Kameraden alles, um Hermann vor dem Hungertode zu retten, denn der Gestapo -Leiter Muß- ‚gay hatte gesagt:Solange Du nicht redest, bekommst Du nichts zu fressen. Hermann hat geschwiegen, und sein qualvoller Opfertod hat vielen Menschen das Leben gerettet.

Ohne nach den ersten Folterungen noch einmal verhört zu werden, saßen alle Verhafteten Monat um Monat im Gefängnis, die Frauen in Cannstatt und Rudersberg , die Männer in Ludwigsburg , auf dem As- perg und in Welzheim . Es fand nie ein Prozeß statt und nie wurde ein gerichtliches Urteil gefällt.

Ein paar Briefe von Mutter und Trude aus dieser Zeit sind erhalten

geblieben. In einem von Trudes Briefen heißt es:

Liebe Alma und Otto!

Ich wende mich heute an Euch. Es geht mir um mein Kind und an meine Angehörigen kann ich mich nicht wenden, da ich von diesen nichts weiß.

Ich befinde mich seit dem 10. Juni hier in Schutzhaft. Wie lange diese Maßnahme dauern wird, entzieht sich meiner Kenntnis.... Klein Wilfriede wurde mir am 10. Juni sofort genommen und in das NSV-Kinderheim nach Waiblingen gebracht. Nie werde ich

das herzzerreißende Weinen des Kindes vergessen, als es mir von

15