T

eT'

ıb)

Nach einigen Monaten wurde der Vater aus dem K.Z. entlassen. Auch

er war kränklich geworden. In jener Zeit sagte der Kommandant des Konzentrationslagers Heuberg, Karl Buck , zu ausländischen Journa- listen:‚In meinem Lager befindet sich weder ein Arrest, noch wurde jemand mißhandelt....

Am 27. Oktober 1933 schrieb meine Schwester Trude zum erstenmal

seit ihrer Flucht nach Hause:

Meine Lieben!

Ich weiß und kann mir denken, mit welchem Entsetzen Ihr jetzt erfahrt, daß ich seit Dienstag verhaftet bin. Ihr dürft Euch aber keine Sorgen um mich machen. Das würde mir ja auch meine Lage gar nicht erleichtern....

Liebe Mutter!

Ich weiß, daß ich Dir schon immer ein besonderes Sorgenkind war. Aber versprich mir, daß Du Dich nicht um mich grämst, denn das schadet Dir nur. Und wir alle brauchen Dich doch so sehr. Wenn Du mir das versprichst, bin ich um vieles ruhiger. Mehr

kann ich nicht sagen....

Ende November wurde Vater wieder verhaftet. Ohne Grund. Die Polizei wollte meinen Aufenthaltsort von ihm wissen. Wieder wurde er miß- handelt und blieb als Geisel in Haft.

Am 1. Dezember 1933 ereilte auch mich das Geschick so vieler: Ver- haftet. Monatelang wurde ich von Stadt zu Stadt geschleppt, ver- hört, gefoltert und schließlich in das K.Z. Colditz eingeliefert. Die Geiselhaft Vaters wurde neu begründet: ‚Die Entlassung Deines Alten hängt von Dir ab, sagte mir der Gestapo -Beamte,‚wenn Du redest, wird er freil Wenn Du nicht redest, lassen wir ihn verrecken, wie Dich auch.

Vater wurde nicht frei. Ich konnte kein Verräter werden.