zwar ohne Schuld. So sehr ist der Mensch dem Irrtum ausgesetzt. Es kann irren; es kann aber nicht unaufrichtig sein. Und wenn es einen Irrtum fürchten muß, muß es aufrichtig nach der Wahrheit forschen.

Worin besteht die Dissonanz?

Menschen, aus denen das Weltgewissen spricht, also gewissenhafte Menschen, die aufrichtig die Wahrheit und ein gerechtes Urteil suchen, stehen meistens unverrückbar auf dem Standpunkt:

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,, Das deutsche Volk hat diese Frevel gewußt, das eigene Volk mußte sie doch wissen!- und es hat sie geduldet! Wie kann ein Volk mit Moral derartige Frevel in seiner Mitte dulden? Es hätte sich wie ein Mann erheben müssen, um sie auszutilgen aus dieser Erde und ihre Urheber wegzufegen von dieser Welt. Aber es hat nichts getan, im Gegenteil, es hat für die Urheber dieser Verbrechen gekämpft, auch nachdem der Krieg bereits sinnlos geworden war. Und so hat es namen­loses Elend über die Menschheit gebracht. Das ganze Volk ist schuldig." Das deutsche Volksgewissen dagegen gibt selbstverständlich eine ge­wisse Schuld zu, aber es gibt nicht zu, daß es diese Verbrechen genügend gewußt und freiwillig geduldet, also sich formell mitschuldig gemacht habe. Es gibt ferner nicht zu, daß das deutsche Volk für Verbrecher gekämpft habe. Das haben nur die fanatischen Anhänger getan. Die überwiegende Mehrzahl der Soldaten hat entweder aus absolutem Zwang gehandelt oder fürs Vaterland gekämpft. So weit kennt das Volk seine eigenen Väter, Brüder und Söhne.

Da es nur eine Wahrheit gibt, muß es doch schließlich eine Möglich­keit geben, diese Dissonanz zu beseitigen.

Um die nötige Geduld zu bewahren, müssen wir wenigstens ver­stehen, daß uns die demokratischen Völker kaum verstehen können, weil sie sich eine vollendete Diktatur nicht vorstellen können. Dafür fehlen ihnen einfach die Begriffe, die nach der Philosophie und auch nach unserm eigenen schmerzlichen Erlebnis aus der Erfahrung gewon­nen werden.

Die Verschiedenheit in der Auffassung der Konzentrationslager, die in dieser Diktatur eine entscheidende Rolle gespielt haben, erklärt sich ziemlich mühelos daraus, daß das deutsche Volk und die übrigen Völker von einem ganz verschiedenen Standpunkt aus an diese geheim­nisvollen Stätten herangekommen sind. Wundern wir uns nicht, wenn andere Völker sich täuschen, nachdem wir selbst uns jahrelang ge­täuscht haben.

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