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Wer ist zum Richteramt berufen?

Um diese Frage einwandfrei zu lösen, fassen wir ganz nüchtern das Wesen des Volksgewissens ins Auge: Es ist die Verbindung der mora­lischen Anlage mit der Liebe zum Volke. ,, Das Gute will sich aus­dehnen", sagt der hl. Thomas. Darum will der moralisch gute Mensch nicht bloß selbst gut sein; er will auch, daß seine Mitmenschen, vor allem die Menschen gleichen Volkes, gut sind. Im Volksgewissen dehnt sich also die moralische Anlage des einzelnen auf das ganze Volk aus, und mit ihr vereint sich als neue, sehr starke Kraft die Liebe zum Volk. Demgemäß ist ganz allgemein von Gott her zum Richteramt jeder Mann und jede Frau dieses Volkes berufen, soweit die moralische An­lage gut und geschult und die Liebe zum Volk und jedem einzelnen Volksgenossen echt ist. Sie alle sind berufen, jeweils im Umkreis ihres geistigen Einflusses, das Verhalten der Mitmenschen in aufrichtiger Liebe zu beurteilen, das Gute zu fördern, das Böse zu hemmen und so, jedes an seinem Platze, die gesamte Volksmoral zu heben.

Darüber hinaus gibt es aber noch eine besondere Berufung für alle Personen, die im Aufbau des Volkskörpers, in Kirche oder Staat, eine besondere Stellung einnehmen. Sie haben eine höhere Berufung und auch eine strengere Verpflichtung, für die gesamte Volksmoral Sorge zu tragen, je nach den Möglichkeiten und dem Charakter ihres Amtes. Alle diese sind also berufen, im Namen des Volksgewissens zu richten, unterstehen aber ihrerseits wieder selbst diesem höchsten Tribunal. Und je höher sie stehen als Richter, desto strenger werden sie gerichtet.

Glücklich das Volk, in dem das Volksgewissen nach den von Gott gegebenen Gesetzen, in Klugheit, Lauterkeit und Kraft, seines Amtes waltet! Dieses Volk steigt als Ganzes empor zu den sittlichen Höhen; jeder einzelne wird getragen und gehoben durch die gute Sitte.

Wehe dem Volk, bei dem das Volksgewissen versagt! Es sinkt ab und geht unter.

3. Das Weltgewissen.

Hier wird nun die ganze Menschheit als moralische Person, als gei­stige Einheit genommen: die große Völkerfamilie, wie sie über diese Welt wandelt vor den Augen ihres himmlischen Vaters.

Das Weltgewissen ist das höchste geistige Tribunal der Welt.

Die Wenschheit richtet hier vor Gott und an Gottes Statt über die Menschheit.

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