gere Zeit vorbereitet worden und fiel zu einem Zeitpunkt, als der Angriff auf die Sowjetunion schon vorbereitet wurde.
Ich kannte anfangs nicht den vollen Umfang der Verhaftun- gen. Ich wartete auf die normale Verbindung, aber vergebens Nach einem Monat war es schon klar, daß etwas zu Großes ge- schehen war und daß ich nicht einfach warten durfte. Ich suchte selbst Verbindung, und auch andere suchten sie.
‘Der erste, den ich fand, war Honza Vyskoäil, der den Kreis Mittelböhmen führte. Er hatte die Initiative ergriffen und Ma-
terial zur Herausgabe des Rude Prävo vorbereitet, damit die
Partei nicht ohne Zentralorgan bleibe. Ich schrieb einen Leit- artikel, aber wir beschlossen, das Material(das ich nicht kannte) als Maizeitung herauszugeben, nicht als Rude Prävo, weil das schon von anderer Seite in einer Notform herausge- bracht war.
Es kamen Monate der Partisanenarbeit. Ein sehr schwerer Schlag hatte die Partei getroffen, aber er konnte sie nicht töten. Hunderte neuer Genossen nahmen sich der verlassenen Aufgaben an, an die Stellen der gefallenen Führer traten ent- schlossen neue, die nicht zuließen, daß die Grundlagen der Or- ganisation zerfielen oder in Passivität versanken. Nur eine Zen- trale gab es noch immer nicht, und in der Partisanenarbeit lag die Gefahr, daß zum wichtigsten Zeitpunkt— beim erwarteten Angriff auf die UdSSR — kein völlig einheitliches Vorgehen zustande kommen werde,
Aus dem auch noch partisanenmäßig herausgegebenen Rude Prävo, das in meine Hände gelangte, erkannte ich eine erfah- rene politische Hand. Aus unserer Maizeitung, die leider nicht
®gerade besonders gelungen war, sahen wieder andere, daß sich hier jemand meldete, mit dem man rechnen konnte. Und wir suchten einander.
Es war das ein Suchen im tiefen Wald Wir hörten eine Stimme und gingen ihr nach— und da ertönte sie schon wieder gerade von der entgegengesetzten Seite. Der schwere Verlust hatte die ganze Partei vorsichtiger, wachsamer gemacht, undzweiLeute aus dem zentralen Apparat, die zueinander kommen wollten, mußten sich durch das Dickicht der Prüfungs- und Erkennungshinder-
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