Er kennt den Feind. Sorgfältig prüft er jeden Aufseher, seine Gewohnheiten, seine starken und schwachen Seiten, worin man sich besonders vor ihm hüten muß, wozu man ihn benützen kann, wie man ihn einschläfern, wie überlisten kann. Viele der Eigenheiten der Aufseher, die ich benützt habe, kannte ich durch ihn. Und er kennt sie alle, er kann jeden besonders und jeden gut charakterisieren. Das ist wichtig, wenn er Bewegungs- freiheit in den Gängen und gesicherte Möglichkeit einer wirk- samen Arbeit haben will.

Und vor allem kennt er seine Pflicht. Er ist ein Kommunist, der weiß, daß es keinen Ort gibt, wo er aufhören darf, es zu sein, wo er die Hände in den Schoß legen und dieTätigkeit einstellen darf. Ich würde sogar sagen, daß er hier, in der

größten Gefahr und unter dem härtesten Druck, seinen rechten

Platz gefunden hat. Hier ist er gewachsen.

Er ist agil. Jeder Tag und jede-Stunde schaffen eine neue Situation und fordern eine andere Methode. Er findet sie schnell und sicher. Er hat Bruchteile von Minuten zur Ver- fügung. Er klopft an eine Zellentür, hört die vorbereitete Bot- schaft ab und richtet sie kurz und klar am anderen Ende des Ganges aus, bevor der neue Dienst die Stiege zum ersten Stock hinaufgeht. Er ist vorsichtig und geistesgegenwärtig. Hunderte von Briefen sind durch seine Hände gegangen nicht ein einziger wurde abgefangen, ja nicht einmal ein Verdacht wurde geweckt.

Er weiß, wo jemand der Schuh drückt, wo es nötig ist auf- zumuntern, wo eine genaue Schilderung der Lage draußen ge- geben werden muß, wo der Anblick seiner wirklich väter- lichen Augen einem Menschen Kraft gibt, in dem die Ver- zweiflung wächst, wo ein zusätzlicher Wecken Brot oder ein Schöpflöffel Suppe hilft, den schwersten Übergang zumGe- fängnishunger zu ertragen er weiß es, erkennt es mit feinem Gefühl und gründlicher Erfahrung und handelt da- nach.

Er ist ein Kämpfer, stark und furchtlos. Er ist ein lauterer Mensch. Das ist Vater Skorepa.

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