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Bewußtsein schnell ab wie Blut aus einer tiefen Wunde. Ich vielleicht lesen sie fühle noch, wie sie mir die Hand reichen das Zeichen des Todes auf meiner Stirn. Es ist wahr, in manchen Ländern war es sogar Sitte, daß der Henker den Ver­urteilten küßte, bevor er das Urteil vollstreckte.

Abend.

Zwei Männer mit gefalteten Händen gehen im Kreis und mit langgezogenen Stimmen singen sie ein trauriges Lied:

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Wenn Sonnenstrahl und Sternenschein

gehn zur Ruh....

"

Ach, Leute, Leute, laßt das! Vielleicht ist es ein schönes Lied, aber heute, heute ist der Vorabend des 1. Mai, des schönsten, des fröhlichsten Feiertages des Menschen. Ich ver­suche, etwas Lustiges zu singen, aber vielleicht klingt es noch trauriger, denn Karlchen wendet sich ab, und der Vater wischt sich die Augen. Soll er, ich gebe es nicht auf, ich singe weiter und langsam stimmen sie mit ein. Zufrieden schlafe ich ein. Früher Morgen des 1. Mai.

Die Uhr auf dem Türmchen der Strafanstalt schlägt drei. Zum erstenmal höre ich sie jetzt klar. Zum erstenmal seit meiner Verhaftung bin ich jetzt bei vollem Bewußtsein. Ich fühle die frische Luft, die durch das offene Fenster herab­kommt und am Boden entlang um meinen Strohsack streicht, ich fühle die Strohhalme, die mich plötzlich an der Brust und am Bauch drücken, jeder Zoll des Körpers schmerzt mit tau­send Schmerzen, und das Atmen fällt mir schwer. Plötzlich, wie wenn ein Fenster geöffnet worden wäre, sehe ich klar: das ist das Ende. Ich sterbe.

Es hat lange gedauert, Tod, bevor du gekommen bist. Und doch habe ich gehofft, daß ich mit dir erst nach vielen Jahren bekannt werde. Daß ich noch das Leben eines freien Men­schen leben werde, daß ich noch viel arbeiten und viel lieben und viel singen und durch die Welt wandern werde. Ich bin doch erst jetzt reif geworden und hatte noch sehr viel Kraft. Ich habe sie nicht mehr. Sie geht zu Ende.

Ich habe das Leben geliebt, und für seine Schönheit bin ich in den Kampf gezogen. Ich habe euch geliebt, Menschen, und

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