strecke die überfüllten Schnellzüge sich in rasender Fahrt 'kreuzten... Nur nicht weiterhin, flehte er oft in der Stille seiner Nächte, nur nicht weiterhin diese entsetzliche Leere, dies Harren ins Unabsehbare, dies stumpfe Sehnen und Hoffen auf ein Ende und immer wieder Enttäuscht- werden! Zu seinem Glück aber konnte er sich bald in eine private Arbeit versenken, die ihn lebhaft fesselte unter strengsten Vorsichtsmaßregeln natürlich: die Aufzeich- nung seiner Erlebnisse in der Gefangenschaft. Seine Genugtuung wuchs noch, als nach Verlauf von mehr als zwei Jahren Stadelheimer Haft ein hilfsbereiter Lieferant der Anstalt, der sortiertes Papier aus der Baracke abholen kam, sich bereit fand, Berts Notizen- stoß in unauffälliger Weise mit in die freie Welt zu nehmen und die Blätter auch wirklich an Berts Schwester getreulich ablieferte, obwohl solche Zivilpersonen aus- drücklich von der Behörde angewiesen waren, zuge- steckte ‚Kassiber von Häftlingen bereitwillig anzu- nehmen und Beförderung zu versprechen, hingegen die Zettel sogleich dem Direktor der Anstalt zu über- geben. Auf diese Weise waren die Aufzeichnungen Berts wenigstens für späterhin gerettet. Und auf umgekehrtem Wege brachte der biedere Mann, freilich gegen erhebliche Belohnung durch Berts Angehörige, Schreibhefte und eine unzensierte Nachricht von Ifina ins Gefängnis, die er so geschickt beim Abladen seiner Kisten zu ver- stecken wußte, daß der Empfänger sie unauffällig an sich nehmen konnte. Nun wurde Bert endlich aus seiner Ungewißheit über das Los der geliebten Frau befreit, die ihm in weiser Vorsicht nie mehr geschrieben hatte und auch in keinem Briefe der Schwester erwähnt worden war..... Er erfuhr dabei alle Einzelheiten ihrer aufsehenerregenden Tat in Budapest, ihre Schritte für seine Befreiung und was künftighin in den Plänen der Unermüdlichen lag so standen die beiden Frauen wie getreue Büchsenspanner