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Beamte ihn wie ein wildgewordener Eber anfuhr: ,, Ja- lachen's nur! Ihnen werden die Scherze vergehen, wenn's erst vor dem Volksgericht stehen!" zischte er voller Wut.
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, Was denn
Volksgericht? Dieses aufgelegten Unsinnes wegen?" lachte ihm Bert rundweg ins Gesicht. Aber da war es mit der Geduld des Rauhbeines endgültig vorbei. ,, Hörn's" schrie er auf ,,, reiz'ns mi nöt oda i' vagiß mi', wann i' pressant wer' wienerte er nun wie ein Fiaker. ,, Sö ha'ms akk'rat nöti', wo Sö uns scho' so oft'n Weg durchkreuzt ha'm!"
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,, Ich?" staunte Bert nunmehr.... ,, Jawohl- Sö! Oda ha'ms scho' wiada vagess'n, wie's den Juden g'holf'n ha'm, in der Umbruchszeit bei uns?"
,, Ah so diese paar Hilfeleistungen aus purer Menschlichkeit... na, für die habe ich doch wohl genügend an Schutzhaft gebüßt, sollte ich meinen!"
,, Aber anscheinend nix daraus gelernt", wetterte der Aufgebrachte wieder dagegen und fuchtelte eine Zeitlang mit dem drohenden Zeigefinger in der Luft herum, anscheinend im Überlegen, wie er dem renitenten Häftlinge am besten zu Leibe gehen könne... bis ihm etwas einfiel: ,, Warten's", begann er schließlich und zwang sich des stärkeren Eindruckes wegen zu gesetztem Hochdeutsch:
,, Warten's, ich weiß ein Mittel für Sie, passen's auf: Sie werde ich vierundzwanzig Stunden lang zu einem in die Zelle geben, der wo aus Auschwitz ' kommen ist... der soll Ihnen erzählen, wie's dort zugeht- jawohl, und ich versicher' Ihnen: ein einzig's Wörtl nur von mir zu unserem Chef, und Sie sind dort, wo der herkommen ist, aber für immer und ewig, mein werter Herr! Sie können's sich alsdann gleich a Seelenmeẞ bestellen beim Kapuziner, verstehn's... alsdann wer'ns vielleicht g'scheit wer'n, glaub' ich!"
Damit brach er resolut die weitere Vernehmung ab. Und richtig verbrachte Bert auf die Anordnung des Beamten hin den Nachmittag, die Nacht und den folgenden Vormittag in einer Doppelzelle des Wiener


