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liches Husten kategorisch verbat und es zu bestrafen erklärte.

An einem der nächsten Tage passierte Bert etwas ganz Eigenartiges: er wurde von der Arbeit durch einen Lagerläufer abberufen und in die Verwaltungsbaracke gebracht.

Dort wartete auf ihn ein Hauptscharführer von höchst verschlagenem Gesichtsausdruck; schwindsüchti- ger Typ von grüngelbem Teint, lang aufgeschossen und klapperdürr, dazu stechende Fanatikeraugen über einem unerbittlichen Munde.

Trocknen Tones, aber ohne die hier immer übliche Barschheit, fragte er den Eingetretenen, wie es sich mit der Meldung verhalte, die gegen ihn eingelaufen sei... Bert zuckte die Achseln und schilderte kurz den Hergang seiner Begegnung mit Ifina.

Der Hauptscharführer nickte gelassen. ‚Na, eine saftige Lagerstrafe ist Ihnen natürlich sicher, wenn diese Meldung weiterläuft, das ist Ihnen ja klar!. Ich kann sie aber auch vernichten, verstehen Sie, wenn Sie mir offen und wahrheitsgetreu berichten, was in Ihrem Blocke vorsichgeht... und wenn Sie mir ein bis zwei politische Hetzer aus Ihrer Umgebung nennen Sie können das bequem dank Ihrer Vorbildung und Menschenkenntnis... und die Meldung, die ich da liegen habe, ist zerrissen!

Dabei sah er Bert begehrlich an. Doch der Häftling war rasch mit seiner Antwort zur Stelle: ‚‚Gewiß könnte ich solche Angaben dank meiner Vorbildung leicht ab- geben, aber niemals im Hinblick auf meine Ehre sagte er fest.

Brüsk fiel ihm der Hagere ins Wort:Machen Sie doch keinen Quatsch, Mensch, und werden Sie hier nicht frech! Es dreht sich darum, ob Sie gehörig den Arsch verhauen haben wollen oder nicht... nach Ihrer Ehre fragt Sie, solange Sie Schutzhäftling sind, kein Teufel, verstanden?!

Gestatten, Herr Hauptscharführer, meine Kamera- den und ich werden, solange wir noch am Leben sind, nicht anders handeln, als ich eben erklärt habe!