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und dafür Holzpantinen fassen!" Natürlich rutschte nun der Fuß alle Augenblicke aus diesen plumpen Dingern heraus, vor allem beim Bergauflaufen, ganz abgesehen von Kälte und Nässe, die nun völlig freien Zutritt zum Fuße hatten, sobald der Schnee erst mal richtig einkehren wird. Denn die Socken, die seit Dachau nicht mehr gewaschen und gewechselt waren, bestanden naturgemäß bei den meisten schon mehr aus Löchern als aus Baumwolle.

Ein wahres Glück für Bert war es nur, neben sich einen Kameraden wie Stillfried zu haben. Gewiß war Franzl ein ganz prächtiger Bursch, der es immer ver­stand, auf dem Drahtseil der Sympathie von einer Gruppe zur anderen zu gleiten und Gegensätze zu über­brücken. Das jedoch, was des Majors Freundschaft für Bert bedeutete, konnte er ihm schon seiner großen Jugend wegen nicht sein.

Sobald die zwei Altersgenossen nicht gerade von ihrem Satan von Capo gequält wurden, marschierten oder schafften sie Seite an Seite und sprachen auch dann nicht allzu viel, wenn sie allein gelassen wurden und die anderen sich in dem üblichen Schwatz er­gingen sie verstanden sich auch ohne Worte.

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Plötzlich peitschte in unmittelbarer Nähe ihres Arbeitsplatzes ein Karabinerschuß durch die Luft. So­fort mußten sich alle im Freien beschäftigten Häft­linge, wo sie sich auch immer befanden, platt auf die Erde werfen. Der Schuß galt nämlich irgendeinem Unglücklichen, der entweder aus Versehen oder aus Fluchtabsicht der absperrenden Postenkette zu nahe gekommen war. Denn lieber erschossen die SS.- Leute einen Schuldlosen, als daß sie einen Flüchtling durch­gehen ließen und neben Bestrafung noch die Plagerei einer umfassenden Suche über sich ergehen lassen mußten.

Für die übrigen Häftlinge bedeuteten solche Treffer stets ein wenig Ausruhen im Liegen, weil ja immer eine Zeitlang verging, bis der Tote oder Verletzte weg­getragen wurde, ein Vorgang, den sie nach Ansicht der