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Bluttaten, nämlich die ewigen Gesetze des Werdens und Vergehens...?

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Nicht minder gedachte er der Zahllosen, die nun von neuem Tier unter Tieren sein mußten, vom Fahneneid Raubtier Schlacht­Truppenvieh gezwungen vieh! Was zwischen diesen drei Begriffen liegt, ist reines Decorum und an die Frauen dachte er, die nun bald statt ihrer farbenfrohen Kleider wiederum düsteres, trostloses Schwarz werden anlegen und ihr Haupt ver­hüllen müssen wozu, wozu?

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Ein Glück war es freilich für ihn, daß die immense Spannung, die den Kreis um ihn wie die ganze Welt in Atem hielt, die Frage nach seiner Entlassung ein wenig in den Hintergrund treten ließ. Sie beunruhigte ihn nicht mehr; denn jetzt war er um so überzeugter, daß die Armee endlich wieder ihre alte Rolle in Deutschland spielen werde und als notwendigste Instanz in einem kriegführenden Staate sich gegenüber der Gestapo durch­setzen könne; folglich seine Entlassung als aktiver Sol­dat nun doppelt gewährleistet sei.

Er mußte sich aber bitter täuschen.

Am vierten Tage endlich nach seinem Besuche im Dienstgebäude der Wiener Gestapo traf Bert die ent­scheidende Aufforderung durch den wohlwollenden Hof­bauer, der in die Zellentür trat und hereinrief:

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,, Robert Jordan alsdann, kommen's auẞi und nehm's alles mit!" Das frohe Lächeln, das bei diesen Worten über Berts Antlitz flog, suchte er mit den Augen auf den Zügen des Aufsehers wiederzufinden, den ja das Eintreffen des so lange erwarteten Scheines bestimmt nicht gleichgültig gelassen hatte. Und oftmals machte der humorvolle Mann bei Entlassungen noch seine gut­gemeinten Scherze mit den Betreffenden.

Aber diesmal suchte Bert in Hofbauers verschlos­sener Miene vergeblich auch nur nach einer Spur von Befriedigung. Eher war eine ausgiebige Verdrossen­heit darin zu erkennen... das gab Bert, während er sein bißchen Wäsche und seine sonstigen Utensilien zusammenraffte, einen leisen Stich ins Herz, der sich 3 Conrady, Amokläufer