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Und als Bert soweit gekommen ist in seinem Grübeln, schießt wiedermal der Aufseher in seine Kammer hinein, sieht den noch immer wartenden Häftling kopfschüttelnd an und platzt in die entrüsteten Worte aus: ,, Jo, gibt's denn dös aa? Der Wisch, der blöde, will und will scheint's nöt kumma Schlamperei, ölendige!"
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Als Bert nur resigniert lächelt, zuckt auch Hofbauer die Achseln und meint: ,, Do kann ma' halt nix mach'n! Aba woas tuan wa alsdann mit Eana?" Er kratzt sich energisch am Hinterkopf. ,, Wissen's, i muass itzt dös Öss'n ausgeb'n- dös läßt si' nimma aufschiab'n...." ,, Tut nichts zur Sache, Herr Hofbauer", beruhigt ihn der Gefangene gelassen. ,, Führen Sie mich nur in meine alte Zelle zurück... ,, kommt Zeit, kommt Rat, denke ich mir!"
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,, Na, alsdann", entscheidet der Aufseher erleichtert. ,, Wann's partout woll'n gemma halt!" Den Häftling an der Seite, steuert er auf die Zelle 44/ a zu, um deren Riegel und Schlösser aufzuschließen. Der Fall war vorläufig erledigt.
So geschehen am 31. August des Jahres 1939.
DIE ALTE ZELLE.
So kam es, daß Bert noch einmal in seine bisherige Umgebung zurückgelangte.... Das Aufsperren der festen Tür mit ihren ratternden Patentschlössern ließ zwangsläufig alle Gesichter drinnen nach dem Eingang blicken. Es war im Tagesverlauf des Gefangenen so ziemlich die einzige Unterbrechung der sonstigen Monotonie. Zum Glück herrschte hier im gemütlichen Wien nicht die preußische Vorschrift, aus der dortigen unversiegbaren Lust am militärischen Drill geboren, daß jeder Häftling vom Sitze aufzuschnellen und stramme Haltung anzunehmen hat, sobald ein Beamter in der Tür erscheint.
Deshalb wurde jetzt nur der Eintretende kurz von der Mehrzahl der Insassen gegrüßt, während die übrigen


