Jaszu/ Von Fritz Ohlhof f
Bisher ist viel Trauriges und Furchtbares aus den Konzentrationslagern erzählt worden. Heute will ich einmal von einem Erlebnis berichten, das eine andere Seite des Lagerlebens zeigt.
Alle großer Ereignisse in dem Kriegsgeschehen warfen ihre Schatten bis in die Lager. Als unter den Schlägen der sowjetrussischen Armee bei Moskau und Stalingrad die deutschen Fronten im Osten zu wanken be- gannen, wurden die zahlreichen im Ostraum entstandenen Konzentra- tionslager nach und nach geräumt und der Strom der darin unterge- brachten Häftlinge ergoß sich, soweit er nicht an Ort und Stelle liquidiert wurde, rückwärts bis ins Reich. So kamen in den ersten Monaten des Jahres 1944 auch zahlreiche Transporte aus dem Osten im Konzentra- tionslager Weimar-Buchenwald an. Eines Tages war darunter auch ein aus etwa zweitausend polnischen Juden bestehender Transport, der aus einem ghettoähnlichen Lager in Polen kam. Dort waren, ähnlich wie in Theresienstadt, ganze jüdische Familien zusammengetrieben worden. Eines Tages wurden sie mit Sack und Pack in Waggons, schlimmer als das Vieh gepfercht und westwärts gefahren. In Weimar wurden dann die Familien auf dem Güterbahnhof auseinandergerissen. Die Frauen und Mädchen wurden weiter verfrachtet und die Männer und Knaben kamen ins nahe Lager Buchenwald .
Der Zustand, in dem diese Transporte im Lager nach tage-, ja wochen- langer Fahrt ankamen, spottete jeder Beschreibung. Verdreckt, verlaust, verhungert entstiegen die Menschen den Waggons, soweit sie dazu noch in der Lage waren. Fast in allen Waggons befanden sich Menschen, ins- besondere ältere, die den Transport nicht überstanden hatten und nur als Leichen dem Lager zugeführt werden konnten. Tagelang waren diese Leichen unter den Ueberlebenden in den Waggons liegen geblieben, denn die Zahl der am Ankunftsort abgelieferten Häftlinge mußte mit der Zahl der Einwaggonierten am Verladeort übereinstimmen. Ordnung muß sein. Ob die Menschen das neue Lager noch lebend, totsterbenskrank oder bereits tot erreichten, das war nebensächlich. Die Hauptsache war, daß die Zahl stimmte.
Die Überlebenden erreichten vom Bahnhof Weimar-Buchenwald in langer Kolonne, von Hunger und Krankheiten entkräftet, das eigentliche Lagertor. Die Toten wurden auf vierrädrige Karren geworfen und von Häftlingen zum Krematorium gefahren. Die nicht mehr gehfähigen Kran- ken wurden ebenfalls auf allerlei Karren zur Desinfektion gebracht, dort entlaust, desinfiziert und, soweit sie lebend diese Prozedur überstanden, von dort in das Lagerrevier geschafft, meist in die Flecktyphusbaracken. Unter den Ankömmlingen befanden sich Menschen aller Altersstufen, vom frühesten Kindesalter bis zu Greisen. Bei dem hier in Frage kom- menden Transport tauchte als Jüngster bei uns auf der Häftlings- Effektenkammer zur Aufnahme der Personalien, Jaszu auf, ein zwei- einhalbjähriger Knabe. Er kam die Treppe von der Bekleidungskammer zur Effektenkammer, nur mit einem Hemd bekleidet, herauf, an der Hand seines Vaters, eines polnisch-jüdischen Rechtsanwalts.
Jaszu war in Polen bereits im Lager von seiner dort hochschwanger eingelieferten Mutter zu Welt gebracht worden. Es war also ein Lager- kind. Die Mutter war nun irgendwo mit den übrigen Frauen und Mäd-
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