„Wer mich bekennet vor den Menschen, den werde ich bekennen vor Gott , meinem himmlischen Vater!“ Diese Worte hatte ich für meine Predigt gewählt. Sie bedeuteten den Wendepunkt meines Lebens. — Meiner Predigt legte ich keine eigenen Motive zugrunde, sondern sprach nur mit den Worten Christi , wo er den Gesamtinhalt des wahren Christen- tums in ein Gebot zusammenfaßt, das so einfach und leicht verständlich ist:„Du sollst Gott , deinen Herrn, von ganzem Herzen lieben!“ Das heißt, du sollst das Gute, Wahre, Gerechte, Edle, Schöne, Reine und Erhabene mit ungeteiltem Herzen lieben, es verkörpern und deinen Mit- menschen wie dich selbst achten. So wie du dann das Schlechte in dir bekämpfst, es hinausbeförderst, um der Tugend Raum zu schaffen, so sollst und wirst du dann auch deinen Mitmenschen gegenüber eingestellt sein und ihnen in Wort und Tat helfend zur Seite stehen, denn dadurch wirst du das Kostbarste, was das Leben überhaupt hat,- gefunden haben, den Frieden mit dir, Gott und der Welt.
Ich appellierte dabei an den Bekennermut zu Christus, zur Wahrheit, Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Nächstenliebe allen Menschen gegen- über und geißelte mit scharfen Worten die falschen Propheten. Der Inhalt trug unverkennbar rein christ lichen Charakter.
Ich verließ die Kanzel, um mich in die Sakristei zu begeben und danach durch Gebet und Segen den Gottesdienst abzuschließen. Inzwischen sang die Gemeinde: So nimm denn meine Hände und führe mich.
mich für verhaftet erklärten, wobei sie erwähnten, daß sie den religiösen Kommunismus genau so vernichten würden, wie der reale Kommunismus von ihnen vernichtet worden wäre.—
Sechs Wochen später war ich hier in Dachau , und jetzt sind es sechs Jahre her, daß ich im Lager bin. In diesen sechs Jahren habe ich viel Schweres und Furchtbares erlebt, und wenn Du mich heute morgen, als die Bomben fielen, zittern sahst, wirst Du jetzt sicher Verständnis dafür haben.“ Als er geendet hatte, gingen wir beide noch längere Zeit nebeneinander er. Erst allmählich legte sich die Erregung, die meinen Freund beim Er- zählen seiner Lebens- und Leidensgeschichte befallen hatte. Wir sprachen noch über mancherlei. Insbesondere interessierte mich zu erfahren, ob er, falls er noch einmal die Freiheit erlangen sollte, sein Amt als Geist- licher wieder aufnehmen würde. „Nein“, sagte er,„nicht im Dritten Reich, denn es geht zugrunde, auch danach nicht mehr. Mein einziger Wunsch ist, nach dem Zusammenbruch Lehrer sein zu dürfen. Lehrer ethischer, christlicher Grundsätze, frei von jedem mystischen Nimbus. Und ich glaube fest daran, daß ich es noch einmal sein werde.“ „Und jetzt bist Du dran, mein Lieber, mir einiges aus Deinem Leben zu erzählen. Wenn Du auch noch jung bist und mein Sohn sein könntest, SO hat Dich doch das Schicksal sicher schon hart angefaßt.“
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