einschlugen. Kein Zweifel, daß es sich um einen Notabwurf handelte. Nachdem die erste Welle dem Schußbereich der Flak entwichen war, verstummte die Abwehr für wenige Minuten.
Jetzt konnte ich den neben mir kauernden Kameraden betrachten, dem ich vorhin beinahe auf den Kopf gesprungen wäre. Er hatte während des schweren Flakfeuers und des Bombeneinschlages gezittert und dabei Gebete gemurmelt. Ich konnte seine Furcht verstehen, denn ich hatte selbst schon sieben schwere Großangriffe erlebt und war dabei einmal durch einen unmittelbar neben mir erfolgten Einschlag verschüttet worden, so daß ich einen Nervenschock davontrug. Dem Aussehen und dem Alter nach hätte dieser Kamerad mein Vater sein können.
Ich versuchte ihn zu beruhigen, ihm die Nichtigkeit unseres Lebens klarzumachen, sagte ihm, daß wir als nüchtern denkende Menschen ruhig und gelassen dem Tode ins Auge blicken müßten und uns darum doch nach überstandener Gefahr wieder an der Reinheit des Lebens freuen könnten. Wenn die Furcht tatsächlich zum großen Teil auch Nervensache sei, so müsse der klare und harte Wille doch bestimmend sein, falls man überhaupt noch soviel Willenskraft besitze. Bei diesen Worten wurde er ruhiger und schaute mich mit großen Augen fragend an. Aber schon setzte das Flakfeuer mit aller Heftigkeit wieder ein, denn abermals näherte sich ein großer Bomberpulk unserem Lager. Aus allen Batterien krachte es von neuem. An den kleinen Sprengwölkchen sahen wir, daß das konzentrische Flakfeuer inmitten der Bomber lag. Das dauerte so einige Sekunden, dann ein Fauchen und Wirbeln mit einem Donnergetöse, als wenn die ganze Hölle los wäre. Diesmal schlug eine ungeheure Bombenlast ziemlich dicht hinter dem Lager ein, so daß der Luftdruck die nächste Umgebung zum Schaukeln brachte. Das Flakfeuer verstummte fast völlig; nur hin und wieder bellte noch vereinzelt ein Geschütz, bis schließlich gänzliche Stille eintrat. Während dieser kurzen, gefahrvollen Zeitspanne hielt der Alte mein Handgelenk krampfhaft fest, aber er war ruhiger.
An seinem Winkel und seiner Nummer sah ich, daß er politischer deutscher Häftling und schon mehrere Jahre in Dachau war. Mich interessierte sein Beruf, und schon um ihn abzulenken, fragte ich danach. Er war protestantischer Geistlicher, verheiratet und hatte drei Söhne. Einer von ihnen war ebenfalls Pfarrer, die anderen hatten die Offizierslaufbahn erwählt. Alle drei befanden sich an verschiedenen Fronten im Felde.
Und Du, Vater", sagte ich zu ihm ,,, bist hier im Konzentrationslager. Traurig, komisch!"
-
frei gestaltete beten wollte."
Das Entwarnun Ich sagte ihm, mir darüber au genehm. Er me vorhin im Spl vereinbarten w Wir verabschie zwischen war Pastorenblock
Später hörte i hundert Meter schiedene Geba
ins Lager gefa gefegt und vie
Nachmittags gi neuer Kamerad so daß wir es v fortzusetzen. Es bedarf wo schließlich übe und zwar mit d Es war eine of Menschen. Jed gab, ein beglüc Wie oft hatte besondere mit alle ihnen zur hätten, diesen die furchtbaren sparen, und w abgewandt und hätte. Wie hätte sein können, di tum so leicht die Deutschen den wahren Go Es kann nicht Fragen Stellung
,, O nein, nicht komisch" sagte er ,,, traurig schon eher, das lasse ich gelten. Traurig für meine Familie. Aber wenn schon wahr, dann auch ganz wahr. Ein Heuchler wollte ich nicht werden, meine Gesinnung für ein Stück Brot verkaufen Meine ganze Schuld, wenn ich auch meinen Beruf darum aufgeben mußte, war, daß ich nicht heucheln konnte. Man hat mich eingesperrt, weil ich meine Predigten christlich
Es drängt mich
weg meines m wie nur wenige
Pfarrer den Sie
86
98


