So lebte er in meiner Erinnerung, und so standen wir uns nach langen Jahren wieder gegenüber.
In seinen Augen leuchtete unverkennbar sein ganzes Wesen. Aus den kurzen Worten, die er mit mir wechselte, sprach sein unbeirrbarer Glaube an die Menschheit, der trotz all dem furchtbaren Leid, das Menschen ihm angetan, nicht verloren gegangen war.
Wir drückten uns die Hände und schauten uns geraden Blickes in die Augen. Einer versuchte in dem anderen zu lesen. Wir verstanden uns. Er stand vor mir als der Größere.
Wir tauschten unsere Erinnerungen aus. Wir sprachen von daheim. Ich konnte ihm manches erzählen, denn ich hatte das Glück, zwischendurch schon wieder in Freiheit gewesen zu sein. Es war eine halbe Stunde glücklichen Vergessens.
Wir erörterten die politische Stimmung im deutschen Volk, sprachen über dieses und jenes, was uns bewegte. Ich schilderte ihm unseren„, Empfang" am gestrigen Tage, sprach von meinen seelischen Kämpfen.
Er sagte nur:
,, Junge, Du bist ethisch reifer geworden, aber politisch noch unreif. Erlebst Du eines Tages die Freiheit, dann muß Deine politische Reife vollkommener sein, oder Du wirst zugrunde gehen. Aber so wie ich Dict kenne, glaube ich, daß Du es doch überstehen wirst!"
Dann erzählte ich ihm noch den gestrigen Vortall mit dem alten Franzosen. Er lächelte resigniert und sagte:
,, Kinder, Euer Empfang war freundlich und liebreich. Wieviele von Euch hat man denn dabei totgeschlagen?" ,, Niemand!"
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,, Na ja, was willst Du denn noch mehr? Ne, alter Junge, ich will Dir mal was sagen: Was seit kurzer Zeit im Konzentrationslager geschieht, ist einfach human. Wir Alten stehen und schlackern mit den Ohren, daß man jetzt mit einmal Konzentrationäre so behandelt, aber glaube ja nicht, der Nationalsozialismus tut das aus Humanität Denke daran, daß sich auf der anderen Seite des Kriegsschauplatzes viele deutsche Kriegsgefangene, SS und Wehrmacht , befinden, und daß die Alliierten dem Hitler in bezug auf die Behandlung in seinen Konzentrationslagern den Daumen aufs Auge gedrückt haben. Die Nazis fürchten Repressalien. Außerdem setzt man noch jeden von uns in die Rüstung ein, braucht also unser bißchen Kraft, um für diesen Wahnsinn noch Mordwaffen zu schmieden. Ja, ich sage Dir, wir leben in einer Zeit, wo man verflucht starke Nerven haben muß, um nicht irre zu werden an der Menschheit und an sich, und wenn einem nicht alle Ideale vor die Hunde gehen sollen. Glaube mir, ich könnte oft heulen, ich könnte verzweifeln, ich könnte aufbegehren und diese Mörder mit dem Maschinengewehr, wenn ich eines besäße, niederrasseln. Aber noch sind wir machtlos.
Du sagtest gerade von Eurem Empfang gestern, daß Dich das so furchtbar traf. Ich verstehe das, Deine Menschlichkeit, in jeder Hinsicht, aber damit Du einmal nüchtern wirst, will ich Dir erzählen, wie ich vor einigen Jahren als Zugang in Sachsenhausen eingeführt wurde. Ich spreche nicht
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