der Prozedur wurden manche mit Nadeln gestochen oder mit brennenden Zigarren traktiert. Im Arrest bekam man zwei Tage Wasser und Brot, dann ein Tag das Essen wie die andern, dann wieder zwei Tage Wasser und Brot usw. Es gab auch Fälle, wo man die Eingesperrten völlig verhungern ließ. Eine schwere Strafe war auch der Stehbunker. Das war ein kleiner Verschlag, in welchem man tagelang stehen mußte. Er erzählte dann einige Strafen, die ihm selbst zustießen. Einmal hatte er beim Mittagessen eine Kartoffel in die Tasche gesteckt, um an dem langen Nachmittag besser durchzuhalten. Unglückseligerweise war nach dem Essen Taschenrevision und zwar so, daß er seine Kartoffel nicht mehr wegwerfen konnte. Für dieses Vergehen erhielt er Ohrfeigen und 10 Tage Entziehung des Brotes. Einmal gingen sie an einem Wegkreuz vorbei und nahmen vor dem Kreuz ihre Kopfbedeckung ab. Unter gotteslästerlichen Schmähungen schlug ihm der Capo mit einer Rute über den Kopf, daß man die Striemen lange sehen konnte. Wieder einmal mußten sie Körbe tragen. Der Befehl lautete Immer zwei Häftlinge tragen drei Körbe. Am Schluß blieb ein Korb übrig. So nahm er diesen einen Korb und trug ihn weg. Als der Capo dies sah, warf er ihn auf den Boden und trat auf ihm herum, weil er gegen seinen Befehl gehandelt habe. Es gab in Dachau noch eine eigene Strafkompanie. Wer da hineinkam, wurde noch schlechter behandelt und bekam noch weniger zu essen, durfte keine Briefe empfangen und nur alle Vierteljahre einmal schreiben. Diese Sträflinge mußten schwer arbeiten in der Sandgrube und zwar sonntags wie werktags. Bis 1941 kam jeder Geistliche zuerst eine Zeitlang in die Strafkompanie.
Von den prominenten Persönlichkeiten, die in Dachau waren, nannte er unter anderen auch den Caritas- Bibliothekar Auer in Freiburg , einen Domkapitular aus München , den Adjutanten des ermordeten Erzherzogs Ferdinand von Österreich , den Sekretär bei der Botschaft in Prag , den Bruder der Kaiserin Zita , Prinz von Bourbon- Parma , einen Prinzen aus dem Hause Hohenzollern , verschiedene Äbte, darunter der Erzabt von Emmaus, der auch dort starb. Er wurde verhaftet bei der Ermordung Heiderichs. Weiter
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