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lung gehört, möge ich hier des Zusammenhanges wegen erzählen. Wir hatten einem Jungmann den Auftrag gegeben, im Zigarrengeschäft Steinhart in Stockach ein Kistchen Zigarren zu besorgen. Wir sind seit vielen Jahren mit der alten und jungen Familie Steinhart befreundet. Als der Jungmann das Kistchen dort abholte, war ein anderer Herr im Geschäft, der überzeugt war, daß die Stunde für ihn gekommen sei, um im neuen Staat Karriere zu machen. meldete er denn auf dem Rathaus, daß ein fanatischer Anhänger des Onkels Klemens für diesen ein ganz verdächtiges Paket in Empfang genommen hat. Huh, war am Ende eine Höllenmaschine drin! Sofort wurde das Paket beschlagnahmt, der Empfänger mußte auf dem Rathaus antreten und dann wurde es im Beisein des Bürgermeisters und anderer Zeugen vorsichtig geöffnet. Als aber nichts anderes zum Vorschein kam, als Zigarren und ein freundliches Briefchen ohne staatsgefährlichen Inhalt, gab es lange Gesichter.
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Mein Jugendführer¹), der an Fähigkeiten und Charakter alle unsere Gegner um 100% übertraf, der schon in jungen Jahren glänzende Reden vor der ganzen Gemeinde und auswärts gehalten hatte, mußte zuallererst die Wut der Gegner verspüren. Er wurde ohne jede Begründung verhaftet und einige Wochen ins Gefängnis gesteckt, wo er dann mit anderen politischen Gegnern einträchtig Skat spielte. fängniskosten habe ich ihm selbstredend bezahlt. Der sog. Marschall, ein ganz harmloser Jungmann, wurde auch eingesteckt. Er hatte erzählt, was ihm im Stockacher Pfarrhaus über die Sturmszenen berichtet worden war. ein etwas grobkörniger Zimmermann hatte bei einem Glas Bier sich zu dem grausigen Wort verstiegen, die Kugel für Hitler sei schon gegossen. Klug war diese Bemerkung
Sein Vater,
wahrhaftig nicht, aber ehrlich gemeint war sie. Dafür durfte er einige Monate in ein Konzentrationslager wandern. Ein oder zwei Jahre später hätte diese Bemerkung ihm den Kopf gekostet.
Mit den Gegnern im Orte wären meine Männer und Jungmänner schnell fertig geworden, denn sie waren eine
1) Ein Jungmann berichtet: An jenem Abend, an welchem unser Jugendführer W. M. verhaftet wurde, stand ich mit einem Mann in später Stunde vor unserem Hause. Zwei mächtig ins Kraut geschossene braune Lauscher und Schleicher- sonst Leute ohne jede Bedeutung- kontrollierten die Straße, um sich Verdienste und womöglich Pöstchen zu erwerben. Kaum hatten sie uns sprechen hören, als sie auf uns zukamen, um festzustellen, wer wir seien. Beim Elternhaus unseres Jugendführers machten sie Halt. Sie stellten sich an die Fenster und horchten gespannt, was die Eltern und Geschwister des Verhafteten wohl sprechen würden. Sie scheuten sich nicht, ihre Horch posten auch vor den Schlafzimmern der Eheleute aufzustellen.
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