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Am dritten Abend nach dem Zählappell, der wiederum von Kegel abgenommen wurde, ertönte von neuem der Ruf: ,, Sämtliche Kapos!" Nachdem sie angetreten waren, sagte er: ,, Es ist 7 Uhr 10 Minuten; bis morgen abend um die gleiche Zeit habe ich 400 Strafmeldungen, widrigenfalls hänge ich sämtliche Kapos eine Stunde an den Pfahl!"
Am nächsten Abend hatte Kegel 400 Strafmeldungen. Es waren 400 Juden, denn jeder Kapo schonte die politischen Gefangenen, zumal er wußte, daß er dem Hauptsturmführer Kegel eine besondere Freude bereiten würde, wenn er ihm Juden meldet. Die Kapos befanden sich in einer unglaublichen Seelenqual, weil sie Leute, die sich nicht das Geringste zuschulden kommen ließen, melden mußten, damit sie zur Strafarbeit kamen. Aber wenn sie es nicht taten, dann würden sie die nächste Nacht wieder am Pfahl hängen, denn Kegel war als erbarmungsloser Sadist bekannt. Ich habe in meinem Leben keinen Mann so gefürchtet und gehaßt wie diesen SS.- Bluthund, der mir bei meiner Strafvernehmung auf Grund der Meldung des Kreisleiters Sponer die Faust ins Gesicht schlug.
Leiden der Isolierten
Zum Lageraufbau gehörte weiter die Erstellung eines riesigen Wirtschaftsgebäudes. Bei diesem Bau waren in der Hauptsache Zweimalige beschäftigt, das sind solche KZ.- Häftlinge, die zum zweiten Male in das KZ. eingeliefert wurden. Es handelt sich hierbei in der Hauptsache um politische Häftlinge, die sofort nach ihrer Entlassung den Kampf gegen den Faschismus wieder aufgenommen hatten und zum zweiten Male in die Hände der Gestapo fielen und nach Dachau gebracht worden waren.
Diese Zweimaligen lagen gesondert auf den sogenannten Isolierblocks. Sie hatten ein eigenes Lager im Lager. Diese Isolierten durften nur alle Vierteljahr einen Brief schreiben und empfangen und hatten beschränkten Kantine- Einkauf, in einem Vierteljahr für 10 Mark. Sie kauften dann gewöhnlich für 10 Mark Brot und aẞen es auf, in wenigen Tagen, denn Hunger war ihr ständiger Begleiter. Sie mußten schwerste Arbeit leisten, im Hetztempo, waren strenger bewacht und wurden ob der geringsten Kleinigkeit auf das härteste bestraft.
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