in einen Waggon. Ein Kübel, zwei Posten mit Maschinen- pistolen und Hund. An der Tür muß ein freier Raum bleiben. Wer vom Platz geht, muß um Erlaubnis fragen. Unter dem Waggondach, auf den Bänken, auf dem Boden. Das ist unser Lager. So sollen wir nahezu vier Wochen kampieren. Das Essen haben wir uns bald abgewöhnt. Die Bibelforscher hat man aus taktischen Gründen auf alle Wagen verteilt.

I.

Nun fahren wir!Die Inseln sind mit dem Festland, der Schiffsraum mit dem Waggon vertauscht. Die Wände, Decke und Boden sind von uns auf ihre Festigkeit geprüft. Der Stacheldraht vor den Luken trotz strengster Aufsicht.ge- lockert. Auch bei uns ist der lila Winkel vertreten. Sie sitzen alle in einer Ecke. Für uns nur angenehm. Wir sind gute Kumpels und halten Kriegsrat. Unsere SS-Posten zwei polnische Brüder werden von Wasil und Anton auch zwei Polen in ein Gespräch verwickelt. Wenn wir nur nicht versprochen hätten, auf Einzelaktionen zu verzichten!

Der eine SS-Mann mag auch denken,Der kluge Mann baut vor! Er möchte seine Haut sicher haben und meint zu Wasil:Wir wissen ja, zumindest können wir uns denken, daß Ihr etwas unternehmen wollt. Wir sind überzeugt, daß viele von diesem Transport flüchten werden. Wenn Ihr aber geht, tut uns nichts. Wir wollen ia auch nach Hause kommen.

Zögernd, gleichsam leise vorfühlend, kommt Wasil seine Antwort:Was wird Euch wohl geschehen, kommtIhr nach dem Kriege nach Hause und man erfährt dort, was Ihr wart

bei der SS. Bildet Ihr Euch etwa heute noch ein, Deutschland

gewinnt den Krieg? Das können doch nur Kinder glauben, die nicht denken können.

Unauffällig beugt sich Anton vor und flüstert dem einen zu, so leise, daß es selbst der Bruder nicht hört:Wir haben noch gestreiftes Zeug, geht mit uns.

Ja, den Krieg kann Deutschland nicht mehr gewinnen. Zu der Überzeugung sind wir auch schon gekommen.

EiF wendet sich ab und schweigt. Auf die andere Frage geht er nicht ein. Noch nicht! Schadet nichts. Die Hauptsache ist, er verratet uns nicht. Anton meint, er wird es nicht tun.

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