Vorwort.

Zu einer Zeit, da in Deutschland die Konzentrationsläger in voller Blüte standen, lag für die nazistische Herrschaft der Gedanke nahe, die Lagerinsassen zur Arbeit einzusetzen.

Wohl nie in der Geschichte des Arbeitsrechts und der Lohnarbeit gab es so billige Arbeitskräfte als hier. Die Häft­linge selbst bekamen nichts für ihre Arbeitsleistung als nur das, was jeder andere m Lager auch bekam. Eben nur die Nahrung, die in den meisten Fällen nicht zur Fristung des Lebens reichte.

Die Lagerleitungen gaben die Häftlinge an staatliche und private Unternehmungen zur Fronarbeit ab, und für jeden Häftling hatte die betreffende Firma einen Satz an Bargeld dem Lager zuzuführen.

Als die Einflüge der alliierten Luftstreitkräfte häufiger wur­den und damit die Bombardierungen in den Städten immer mehr Zerstörungen anrichteten, ging die Reichsleitung SS dazu über, die Häftlinge bei Aufräumungsarbeiten einzusetzen. So wurden erstmalig im Frühjahr 1942,, Baubrigaden" in den Lägern zusammengestellt und nach Westdeutschland geschickt.

1943, als die Frage einer eventuellen Invasion immer akuter wurde, faßte man den teuflischen Plan, Häftlinge als Arbeits­sklaven auch an der Front einzusetzen.

Unter unsäglichen Qualen, bei einem riesengroßen Ver­schleiß an Menschenleben, wurde so der Atlantikwall, der in allen deutschen Zeitungen als unüberwindlich beschrieben war, von Häftlingen fertiggestellt.

In Holland , bei St. Omer in Nordfrankreich, auf den Nor­mannischen Inseln im Englischen Kanal, überall mußten Kon­zentrationäre Betonarbeiten verrichten.

Das Leben dieser ,, Baubrigaden" unterschied sich in keiner Weise von dem in den Lägern in Deutschland .

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