für uns. Nicht wegen uns; seine Haut möchte er in Sicherheit bringen. Er bekommt die Zusage! Und unser Traum ist aus­geträumt.

Der Lagerführer läßt antreten zum letzten Lagerappell. ,, Ihr dürft nur leichtes Handgepäck mitnehmen. Außer dem Proviant bleiben sämtliche Kisten stehen."

,, Und wenn Ihr Deutschen Euch einbildet, Ihr könntet die Abfahrt verzögern oder hemmen, nun, ich zeige euch etwas anderes. Wir haben in Frankreich vier Wochen Fahrt vor uns. Da sollt ihr mich kennen lernen."

Ja, wir haben den Bluthund und seine Trabanten in den folgenden Wochen kennengelernt in ihrer unverhüllten Gestalt.

Am Abend verlassen wir das Lager, um bei Dunkelheit ein­geschifft zu werden. Auf beiden Seiten, vorn und hinten von der SS mit ihren Hunden flankiert, wird jeder unserer Schritte überwacht. 600 Menschen werden wie in einem Laderaum verfrachtet. Ausgemergelte, hungrige Körper, kranke Men­schen. Als Abort zwei Kübel, die Luke verdeckt bis auf eine kleine Einstiegöffnung, so pfercht man uns zusammen. Rol­lende See, kein Platz und seekranke Häftlinge.

Das ist die Überfahrt nach der Insel Guernsey !

Mit

Oben an Deck? Die SS mit Rettungsbooten und Schwimm­westen, Maschinengewehren, Karabinern und Hunden. vollem Bauch, Rauchwaren und Schnaps.

Das ist die Überfahrt nach der Insel Guernsey !

II.

In den frühen Morgenstunden kommen wir auf Guernsey an und werden ausgeladen. Über die ganze Insel marschieren wir. An gefüllten Geschäften vorbei. Tomaten und Obst in Hülle und Fülle. Saubere Frauen und Mädchen. Alles Dinge, nach denen wir uns seit Jahren sehnen. Wir marschieren vor­bei mit hungrigem Magen und verlangenden Augen.

Ein Barackenlager nimmt uns auf. Bei Dunkelheit gehen wir den Weg zurück zu den Schiffen. Es darf nur bei Nacht gefahren werden. Zwei Stunden nach dem Auslaufen entsteht Unruhe an Bord. In unserem Laderaum, tief im Schiffsraum können wir nur vermuten. Zu sehen ist nichts. Doch wir

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